Adriaan van Dis: Das verborgene Leben meiner Mutter (Droemer)

Flandern und die Niederlande – Ehrengast 2016 der Frankfurter Buchmesse

Van Dis erzählt das Leben seiner Mutter - eine Geschichte, die sie ihm lange verheimlichte, und erst hochbetagt preisgibt. Vor van Dis' Augen entfaltet sich das Panorama eines Lebens zwischen den Niederlanden und Indonesien, zwischen Ohnmacht und Liebe, zwischen Verrat und drei Kriegen. Aber seine Mutter stellt eine Bedingung: Der Sohn darf das Erzählte nur dann veröffentlichen, wenn er ihr einen sanften Tod schenkt: „Du bekommst die Geschichte und ich eine Tablette." Ein ungeschönter Kampf um Vertrauen, Achtung und Ehrlichkeit.

Adriaan van Dis wurde 1946 im nordholländischen Bergen geboren. Seine Eltern gehörten zu den Heimkehrern aus der Kolonie Niederländisch-Indien (heute Indonesien), die sich nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wieder in der alten, neuen Heimat ansiedelten. Dis studierte „Afrikaanse“ Sprache und Literatur an der Universität Amsterdam und verbrachte mehrere Monate in Südafrika, bis ihm bis 1990 der Aufenthalt verboten wurde. Ab 1974 arbeitete er als Redakteur für die renommierte Tageszeitung NRC Handelsblad und war Chefredakteur ihrer Samstagsbeilage sowie Redakteur bei der Literaturzeitschrift De Gids. Als Fernsehmoderator der preisgekrönten Literatursendung Hier is ... Adriaan van Dis wurde er landesweit bekannt. 1984 erschien sein Erzählband Nathan Sid. Seitdem hat er zahlreiche Romane und Reisereportagen veröffentlicht. Van Dis wurde für sein Werk mit etlichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Gouden Ezelsoor für das meistverkaufte literarische Debüt und der Gouden Uil. Für Ik kom terug erhielt er den Libris Literaturpreis 2015. Adrian van Dis lehrte als Gastdozent an der Freien Universität Berlin. Seit 2003 lebt er in Paris.

Das verborgene Leben meiner Mutter von Adriaan van Dis ist bei Droemer erschienen. 
(JK 10/16)

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