W3
Mittwoch, 10.05.2017
19.30 Uhr
Nernstweg 34, Hamburg
Eintritt: 3 / 5 Euro
Jack Urwin liest in der Werkstatt 3
aus seinem Buch Boys don’t cry –
Identität, Gefühl und Männlichkeit, das bei Edition Nautilus erschienen ist.
Georg Felix Harsch übersetzt und Oskar Piegsa moderiert.
Sie sind
bekannt für ihre Risikobereitschaft, ihre Coolness ist legendär und ihr
Führungsanspruch so selbstverständlich, dass Frauen bei der Besetzung der
Vorstände börsennotierter Unternehmen in Deutschland bis heute kaum
Berücksichtigung finden. Gegenwärtig erlebt sogar der väterliche Patriarch, von
dem wir glauben durften, er sei ein Auslaufmodell, wieder eine ganz
erstaunliche Renaissance. Doch sind die starren Männlichkeitsbilder, die in der
Berufswelt, der Werbung und den Medien noch immer vorherrschend sind, auch
tatsächlich wünschenswert?
Der junge
Journalist Jack Urwin, 1992 in Lougborough (UK) geboren, veröffentlichte 2014
ein Essay über seinen Vater, das weltweit Beachtung fand. Urwin war noch ein
Kind als sein Vater an einem Herzinfarkt starb, völlig überraschend für seine
Familie und mit nur 51 Jahren. Später kam heraus, dass der Vater von seinen
Herzproblemen gewusst hatte, sie jedoch einfach verschwieg und verdrängte. Für
seinen Sohn ist die Konsequenz ein Trauma, das ihn in das gleiche
Verhaltensmuster zwingt. Schon kurz nach dem Tod des Vaters wird ihm in der
Schule der Titel „witzigster Schüler“ verliehen, seine Trauer und seine Probleme
behält er für sich und erzählt lieber Witze. In seinem Buch Boys don’t cry. Identität, Gefühl und
Männlichkeit bezeichnet Jack Urwin diese Unfähigkeit über Gefühle zu
sprechen als toxische Maskulinität. Sein Buch ist ein Plädoyer für einen
anderen Umgang miteinander, das sich der „Männlichkeit im Militär“ ebenso
widmet wie dem „Frust männlicher Jungfrauen“ und vielen anderen Männerthemen.
Die britische Journalistin, Bloggerin und Feministin Laurie Penny, die Urwin
seit Jahren protegiert, schwärmt von einem „Buch des Jahrtausends über
Männlichkeit und Politik, auf das die Welt gewartet hat“.
Boys
don’t cry – Identität, Gefühl und Männlichkeit von Jack Urwin ist bei Nautilus erschienen.
Eine Veranstaltung des Literaturzentrum und umdenken – Heinrich-Böll-Stiftung
Hamburg e.V.
(JK 05/17)
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