Abir Mukherjee: Ein notwendiges Übel (Heyne)

Mit dem Krimi Ein notwendiges Übel, erschienen bei Heyne, schickt Abir Mukherjee seinen Ermittler Sam Wyndham in seinen zweiten Fall.

Kalkutta, 1920: Ein Jahr nach seiner Ankunft in Britisch-Indien wird der ehemalige Scotland-Yard-Ermittler Sam Wyndham mit einer heiklen Mission betraut. Der Thronfolger von Sambalpur wurde ermordet. Die Kolonialregierung hat ein hohes Interesse an der Ergreifung des Täters, verfügt in dem unabhängigen Fürstenstaat jedoch über keinerlei polizeiliche Befugnisse. Sam und sein indischer Sergeant Surrender-not Banerjee reisen als verdeckte Ermittler ins Reich des Maharadschas, das für seinen unsagbaren Reichtum, die prunkvollen Tempel, und die jährliche Großwildjagd bekannt ist...

Auch der zweite Krimi um Sam Wyndham ist erneut sehr gut recherchiert, stimmig, dicht, atmosphärisch, so dass man mühelos in die Geschichte eintaucht. Auf höchst unterhaltsame und ironische Art führt er die politisch und gesellschaftlich schwierige Situation des einst von den britischen Kolonialherren besetzten Teils Indiens dem Leser vor Augen. Die Ermittlungen um die drei Mordfälle nur als roten Faden nutzend, beschreibt Mukherjee eindrücklich und in schillernden Einzelheiten das Land in seiner für uns so exotischen Kulisse sowie dessen Einwohner, lässt sowohl das Leben am Hof des fünftreichsten Maharadschas mit seinen Palästen und dem ansatzweise europäisch beeinflussten Leben am Fürstenhof als auch das ärmliche Alltagsleben der indischen Bevölkerung mit ihren uns fremden Sitten und Gebräuchen lebendig werden.

Abir Mukherjee ist Brite mit indischen Wurzeln: Seine Eltern wanderten in den Sechzigerjahren nach England aus. Sein Debütroman Ein angesehener Mann schaffte auf Anhieb den Sprung auf die britischen Bestsellerlisten. Mukherjee lebt mit seiner Familie in London.

Ein notwendiges Übel  von Abir Mukherjee ist bei Heyne erschienen.
(JK 09/18)

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