Alle in Cape Cod halten
Mutter für eine wunderbare Frau: fleißig, fromm, genügsam. Alle außer ihrem
Ehemann und ihre sieben Kinder. Für sie ist sie eine engstirnige und
selbstsüchtige Tyrannin. Der Erzähler Jay, Reiseschriftsteller mittleren
Alters, ist eines der sieben Kinder. Zusammen mit den Geschwistern findet er
sich bei der Mutter ein, als der Vater stirbt – die erstickende Enge dort, im
wortwörtlichen Mutterland, evoziert eine Bandbreite an Gefühlen, die dem Leser
auf unheimliche Weise genau das präsentieren, was sonst immer nur der Horror
der anderen ist.
Breites Echo in der
Literaturkritik findet Paul Theroux neuer Roman. Der Spiegel attestiert „unvergleichliche
Wucht und ein befreiender Humor“; die Frankfurter Rundschau findet „peinvoll
ergreifend, irrwitzig komisch, spannend und herrlich unterhaltend“; die Süddeutsche
Zeitung bewundert „blendend, wie Theroux die psychologischen Defekte und
Überlebensstrategien nach und nach entlarvt“ und Elke Heidenreich jubelt im SRF
Kultur Literaturclub: „Höchst unterhaltsam“.
Der Roman ist schaurig,
aber auch gleichzeitig fesselnd und witzig geschrieben. Zwischen diesen beiden
Polen wechselt die Gemütsverfassung beim Lesen immer wieder, kalt wird das Werk
niemanden lassen.
Paul
Theroux, geboren 1941 in Medford, Massachusetts/USA, ist mit mehr als dreißig
veröffentlichten Büchern einer der weltweit populärsten Gegenwartsautoren.
Weltruhm erlangte er vor allem als Reiseschriftsteller. Daneben verfasste er
autobiographisch beeinflusste Romane. Theroux ist seit 2013 Mitglied der American Academy
of Science and Arts. Er
lebt mit seiner Familie auf Hawaii und auf Cape Cod.
Mutterland von Paul Theroux ist bei Hoffmann
und Campe erschienen.
(JK 07/18)
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