Das große
Jahrhundert-Epos des schwedischen Schriftstellers Jan Guillou geht mit Die
Schwestern weiter und ist bei Heyne erschienen.
In den politischen Wirren
des Zweiten Weltkriegs gerät auch die Familie Lauritzen mehr und mehr in
Bedrängnis. Während der Vater sich politisch zurückhält, sind seine beiden
Töchter im Widerstand aktiv. Vor allem seine älteste Tochter Johanne, die
zunächst als Kurier für den norwegischen Widerstand eingesetzt wird, findet im
politischen Kampf ihre Berufung. Als sie bei einer Sabotage-Aktion
lebensgefährlich verletzt wird und nur eine Notoperation sie retten kann,
wechselt sie ihre Betätigung und schmuggelt fortan norwegische
Widerstandskämpfer über die Grenze nach Schweden. Auch hier zeigt sie großes
Geschick und wird schließlich von einer Spezialeinheit der britischen Armee
rekrutiert. Damit gerät sie in die trügerische Welt der Geheimdienste, in der
Angst, Gefahr und Bedrohung bald zum ständigen Begleiter werden.
Nach den ersten vier
Bänden über die Familie Lauritzen überrascht der fünfte Band. Es ist eine
komplette andere Geschichte, bei der nur hin und wieder die bekannten
Protagonisten auftreten. Guillou will mit diesem Band den Frauen im nordischen
Widerstand gegen den deutschen Faschismus ein Denkmal setzen. Manches wirkt
jedoch allzu klischeehaft, so erscheinen die Frauen per se als hochintelligent,
aufopferungsvoll, durchhaltefähig und bescheiden. Weniger wäre mehr gewesen.
Nichtsdestotrotz ist die Geschichte spannend erzählt und gibt ein
hochinteressantes Bild des skandinavischen Widerstands.
Jan
Guillou wurde 1944 im schwedischen Södertälje geboren und ist einer der
prominentesten Autoren seines Landes. Seine preisgekrönten Kriminalromane um
den Helden Coq Rouge erreichten Millionenauflagen. Auch mit seiner historischen
Romansaga um den Kreuzritter Arn gelang ihm ein Millionenseller, die
Verfilmungen zählen in Schweden zu den erfolgreichsten aller Zeiten. Heute lebt
Jan Guillou in Stockholm.
Die Schwestern von Jan Guillou ist bei Heyne erschienen.
(JK 09/18)
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