Jeff Talarigo: Der Ginsengjäger (Luchterhand)

Mit seinem neuen Buch Der Ginsengjäger, das im Luchterhand Verlag erschienen ist, ist dem amerikanischen Autor Jeff Talarigo ein poetischer, ergreifender und erhellender Roman gelungen. An der Grenze zwischen China und Nordkorea lebt einer der letzten Ginsengjäger, der die Kunst, diese seltene und wertvolle Wurzel aufzuspüren, von seinem Vater gelernt hat, wie dieser wiederum von dem seinen. Der schon ältere Mann führt ein bescheidenes Leben, nur einmal im Monat verlässt er seine Hütte im Wald, um in der nächstgelegenen Stadt einzukaufen und das dortige Bordell zu besuchen. Als er sich in eine junge Prostituierte verliebt, die aus Nordkorea hierher geflohen ist, bekommt seine fest gefügte kleine Welt Risse, und er muss schwerwiegende Entscheidungen treffen… Der Ginsengjäger ist eine bewegende Geschichte über Menschen, die an der Grenze leben – an der Grenze zum Nichts und an der Grenze zum Glück.

Jeff Talarigo wurde in Pennsylvania geboren und arbeitete nach seinem Literaturstudium als Journalist. Anfang der 90er lebte er ein halbes Jahr in einem palästinensischen Flüchtlingslager im Gazastreifen; seine Kurzgeschichten über diese Erfahrung sind in verschiedenen literarischen Magazinen veröffentlicht. 1993 zog er nach Japan. Für seinen ersten Roman Die Perlentaucherin erhielt er den Richard and Hinda Rosenthal Award, der von der American Academy of Arts and Letters verliehen wird. Während der Arbeit an seinem zweiten Roman Der Ginsengjäger lebte er auf der chinesischen Seite der Grenze zwischen Nordkorea und China und interviewte dort Ginsengjäger und nordkoreanische Flüchtlinge. Zurzeit ist er Stipendiat des New York Public Library’s Cullman Centre for Scholars and Writers.

Der Ginsengjäger von Jeff Talarigo ist bei Luchterhand erschienen.

(JK 28/06/08)

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