Literaturhaus
Dienstag,
25.02.2014
19.30
Uhr
Schwanenwik
38 22087 Hamburg
Eintritt:
6 - 10 Euro
Gerhard Henschel liest aus seinem
neuen Roman Bildungsroman, der bei Hoffmann
und Campe erschienen ist. Rainer Moritz moderiert.
„Bielefeld
im Februar: Es grenzte ans unverschämte, was sich da so als Himmel ausgab. Eine
miese Graupensuppe war das. Ein Eintopfgericht aus der Nachkriegszeit. Eine
schleimige, verwaschene, von einem niederträchtigen oder durchgeknallten
Wettergott zusammengerührte Lauge aus den billigsten und primitivsten
Wolkenmaterialien. Dutzendware vom Grabbeltisch.“ So beginnt Gerhard Henschels
Roman, der in eine von der Weltliteratur bislang vernachlässigte
ostwestfälische Metropole führt und das gigantische, bei Hoffmann und Campe
erscheinende Martin-Schlosser-Projekt des Autors fortschreibt.
Kindheitsroman, Jugendroman, Liebesroman und Abenteuerroman hießen dessen erste Bände, die mit ihren über 2000
Druckseiten den Auftakt zu einem in den frühen 1960er-Jahren einsetzenden Epos
der Bundesrepublik bilden. Mittlerweile ist Martin Schlosser, dessen
Ähnlichkeiten mit dem Hannelore-Greve- und Nicolas-Born-Preisträger Henschel
nicht zu übersehen sind, nach denkwürdigen Lebensstationen in Koblenz und
Meppen in der Universitätsstadt Bielefeld angekommen, und wir begleiten ihn auf
seinem Weg, nachdem er Schul- und Zivildienstzeit glücklich überstanden hat.
Liebe und Abenteuer sind zwar nicht gänzlich abgehakt, aber vorrangig gilt es
nun, die „Bildung“ voranzutreiben. Und am Ende des Romans, nach gut 570 Seiten,
kommt sogar Walter Kempowski ins Spiel.
(JK 02/14)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen