Brasilien
– Ehrengast 2013 der Frankfurter Buchmesse
Rio de Janeiro, Ende der zwanziger Jahre: In den
Bars und Bordellen des Armenviertels hat sich Brancura, ein junger, kräftiger
Schwarzer, als Zuhälter etabliert. Mit der schönen Mulattin Valdirene verbindet
ihn so etwas wie Liebe. Doch sie träumt vom sozialen Aufstieg und macht dem jungen
hellhäutigen Portugiesen Sodré schöne Augen. In der Bar do Apolo tröstet
sich Brancura über seinen Kummer hinweg. Und beflügelt vom Zuckerrohrschnaps
flüchtet er sich in die Musik. In diesen Nächten mit seinen schwarzen Freunden
entsteht etwas völlig Neues: eine Musik voller Leidenschaft, kraftvoller
afrikanischer Rhythmen und überschäumender Lebensfreude. Und auch Valdirene
kann sich der Sinnlichkeit dieser Musik nicht entziehen.
Paulo Lins wurde 1958 in Rio de Janeiro geboren und
ist eigentlich Anthropologe und Soziologe. 1997 veröffentlichte er sein Werk Cidade de Deus (Die Stadt Gottes), das
auf jahrelangen ausführlichen Feldstudien beruht. Das Buch ist eines der
meistverkauften Werke der brasilianischen Literatur überhaupt und wurde im
Jahre 2002 von Fernando Meirelles als City
of God verfilmt. Der Film stieß auf große internationale Resonanz und war
u.a. für vier Oscars und den Golden Globe nominiert.
Seit der Samba Samba ist von Paulo Lins ist bei Droemer erschienen.
(JK 10/13)
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