Finnland – Ehrengast 2014 der
Frankfurter Buchmesse
Auf
dem Buchcover des bei Tropen erschienenen Romans Finnisches Feuer von
Johanna Sinisalo sind zwei Chilischoten zu sehen, die man
nicht unbedingt mit Finnland in Verbindung bringt, doch Chilischoten spielen
eine zentrale Rolle im Roman.
Alle Bürger Finnlands
sind ruhig gestellt, seit die oberste Staatsgewalt vom Gesundheitsamt ausgeübt
wird. Es gibt keine Handys, dafür überall Überwachungskameras. Doch es gibt
auch den Widerstand im Untergrund, der weiß, wie man mit Hilfe von Chilischoten
richtig high wird.
Die beiden Schwestern
Vera und Mira wollen sich nicht weiter einem Frauen verachtenden Regime im
Finnland der nahen Zukunft unterordnen. Vera kommt über einen Geliebten in
Kontakt mit einer Untergrundgruppe, die heimlich Chili anbaut. Die Schoten sind
nicht nur eine Droge: Mit ihrer Hilfe kann man in den Kopf anderer Menschen
schlüpfen. So kommt Vera auf die Spur ihrer verschwundenen Schwester Mira, die
gar nicht gestorben ist, wie es offiziell hieß.
Finnisches Feuer ist nicht nur eine phantastische Parabel auf einen Überwachungsstaat,
sondern gleichzeitig auch ein wunderbar schräger Roman über weibliche
Lebensentwürfe in einer männlich dominierten Gesellschaft.
Deutschlandradio Kultur
meinte zu dem Roman: „Sinisalo genügen einige kleinere, oft dezente Wendungen,
um eine Welt so nah und doch so fern der unseren entstehen zu lassen. Finnisches
Feuer ist keine schwer zugängliche Genreliteratur, sondern ein
unterhaltsamer, feministischer, politischer Roman – schmackhaft wie eine
delikate Erdbeer-Habanero-Chilli-Soße.“
Johanna Sinisalo wurde
1958 im finnischen Lappland geboren. Schon vor ihrem literarischen Debüt war
sie als Autorin von Science-Fiction und Fantasy-Geschichten sowie als
Drehbuchautorin und Comic-Texterin bekannt. Mit ihren Büchern hat sie sechsmal
den Atorox Prize und dreimal den Kemi National Comic Strip-Wettbewerb gewonnen.
Finnisches Feuer ist ihr siebter Roman.
Finnisches Feuer von Johanna Sinisalo ist bei Tropen erschienen.
(JK 10/14)
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