Bucerius Law School, Moot Court
Montag, 10.11.2014 19.00 Uhr
Jungiusstraße 6, Hamburg
Um Anmeldung per E-Mail an pagel(at)zeit-stiftung.de wird gebeten.
Der chinesische Autor Yu Hua liest im
Rahmen der „China Time 2014“aus seinem Buch China
in zehn Wörtern – eine Einführung, das bei S. Fischer erschienen ist. Die
deutschen Texte liest die Schauspielerin Katharina Schütz. Begleitet wird die
Veranstaltung durch eine Lichtinstallation des Künstlers Tobias Zaft. Durch den
Abend führt Dr. Jing Bartz.
„So ein
Buch“, hieß es in einer begeisterten Kritik in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung,
„habe es über Chinas Aufstieg noch nicht gegeben.“
Yu Hua
ist einer der bedeutendsten Schriftsteller Chinas. Seine Bücher haben sich in
China Millionen Mal verkauft, doch das hierzulande vielgelobte Buch mit zehn
Essays, die lakonisch und mit viel Sinn für die grotesken Details von der
chinesischen Gesellschaft der Gegenwart erzählen, ist verboten worden. Dass
sein neues Buch verboten wurde, liegt
weniger an seiner Kritik am heutigen China als an den Parallelen, die er
zwischen der Kulturrevolution und dem neuen kapitalistischen System zieht. Wie
zu Zeiten Mao Zedongs, sieht Yu auch heute Unmenschlichkeit und Gewalt. Der
Großteil der chinesischen Gesellschaft profitiert nicht vom Wohlstand, sondern
wird auf brutale Weise an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Die persönlichen
Essays lassen aber auch Yus Verbundenheit zu seinem Heimatland erkennen. China in zehn Wörtern wirft einen ganz
anderen, einen neuen Blick auf ein Land, von dem noch viel zu erwarten ist.
Yu Hua
hat fünf Jahre als Zahnarzt praktiziert, bevor er Schriftsteller wurde. Auf
Deutsch sind von ihm erschienen Leben
(1998), der von Zhang Yimou verfilmt wurde, Der
Mann, der sein Blut verkaufte (2000) und zuletzt Brüder (2009). China in zehn
Wörtern durfte in China nicht erscheinen, in Frankreich und den USA erhielt
das Buch hymnische Kritiken. Yu Hua wurde 1960 in der ostchinesischen Provinz
Zhejiang geboren und lebt in Peking.
China
in zehn Wörtern – eine Einführung
von Yu Hua ist bei S. Fischer erschienen.
(JK 11/14)
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