Fabian Hischmann: Am Ende schmeißen wir mit Gold (Berlin Verlag)

Im Berlin Verlag ist der Debütroman Am Ende schmeißen wir mit Gold von Fabian Hischmann erschienen.

Peng! In diesem Sommer knallt es. Im Wald hinter Max Elternhaus wird gejagt, die Tür schlägt im Luftzug zu, ein rostiger Ford knattert vorbei. Peng! Und dann knallt es wirklich und Max Leben fliegt ihm um die Ohren. Fabian Hischmann erzählt sanft und melancholisch von kleinen und großen Abgründen, denen, über die wir hinwegtänzeln und denen, in die wir fallen – denn sie liegen in uns. 

Max ist seit kurzem Lehrer, aber das hat nichts daran geändert, dass er noch immer am liebsten lethargisch vor dem Fernseher herumhängt und Tierfilme schaut. Doch dann kommt der Anruf seiner Eltern: Er soll Haus und Hund hüten, während sie in Griechenland sind. Als er sich auf den Weg macht, ahnt er noch nicht, dass er von Süddeutschland weiter nach Kreta reisen wird, sich in New York den Geistern der Vergangenheit stellen muss und dass Jan und Maria wieder in sein Leben treten – zwischen den beiden konnte er sich schon vor 15 Jahren nicht entscheiden. 

Am Ende schmeißen wir mit Gold ist ein klassischer Coming-of-Age-Roman. Behütet im rundum satten Bildungsbürgermilieu wächst der Protagonist auf und reibt sich an der allzu glatten Oberfläche seines Lebens, an dem er jedoch nur aufgrund äußerer Umstände etwas verändern möchte. Fabian Hischmanns Geschichte fließt in angenehmer Geschwindigkeit dahin und man wünscht dem Helden, dass alles am Ende gut ausgehen wird. Der Autor fängt sehr gut das Gefühl seiner Generation ein, die nicht so genau weiß, wo sie hin will. Es gibt eigentlich keine großen Themen, womit sich ernsthaft rebellieren ließe. Man hat sich in einem behüteten Leben eingenistet und bleibt im Klein-Klein des privaten Alltags stecken. 

Fabian Hischmann, geboren 1983 in Donaueschingen, lebt in Berlin. Er studierte Kulturwissenschaften und Literatur in Hildesheim und am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 2008 und 2009 hatte er Dramaturgiehospitanzen an den Theatern Heidelberg und Freiburg. 2011 erhielt er das Bremer Autorenstipendium und 2012 war er auf der Shortlist zu „Wortlaut“, dem Kurzgeschichtenwettbewerb des österreichischen Radiosenders FM4, 2013 war er Teilnehmer der Jürgen-Ponto-Werkstatt. Er veröffentlichte Kurzgeschichten in verschiedenen Zeitschriften und Anthologien.

Am Ende schmeißen wir mit Gold von Fabian Hischmann ist im Berlin Verlag erschienen. 
(JK 09/14)

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