Freie
Akademie der Künste
Dienstag, 05.04.2016 19.30
Uhr
Klosterwall 23, Hamburg
Eintritt: 10
/ 14 Euro
David Grossman liest aus seinem
neuen Roman Kommt ein Pferd in die Bar vor,
der bei Hanser erschienen ist. Helmut Mooshammer liest die deutschen Texte und Gabriele
von Arnim moderiert den Abend.
Da steht
einer auf der Bühne, in einer Provinzstadt an der israelischen Mittelmeerküste.
Dovele Grinstein heißt dieser schwerkranke Mann, der sich als Stand-up-Comedian
durchs Leben schlägt. David Grossman, Friedenspreisträger des Deutschen
Buchhandels, erzählt in Kommt ein Pferd
in die Bar die Geschichte dieses unglückseligen, von Erinnerungen
gebeutelten Mannes in Form eines langen Monologs – in einem Stil, der auf den
ersten Blick so gar nichts mit Grossmans hochgerühmten Romanen wie Eine Frau flieht vor einer Nachricht
gemein zu haben scheint. Je länger Doveles Auftritt dauert, desto weniger ist
er in der Lage, sein ungeduldig werdendes Publikum mit einfachen Witzen zu
erheitern. Zunehmend wendet er sich an einen Schulfreund, den er eigens in das
Theater gebeten hat. Ihm will er seine Erinnerungen erzählen, als beide als
Jugendliche ein paramilitärisches Jugendcamp besuchten und Dovele nach Hause
beordert wurde, wo ihn eine furchtbare, nicht näher bestimmte Mitteilung
erwartete. Mit Witzen versuchte ihn damals sein Fahrer zu erheitern – so wie
Dovele Jahre später als Comedian die Schrecken des Lebens mit Komik übertüncht.
Kommt ein Pferd in die Bar ist ein „ergreifend trauriger und grausam komischer
Roman, hinter dessen Lachfalten das Elend seines Helden immer schmerzhafter
hervortritt“ (Sigrid Löffler).
David
Grossman wurde 1954 in Jerusalem geboren und gehört zu den bedeutendsten
Schriftstellern der israelischen Gegenwartsliteratur. 2008 erhielt er den
Geschwister-Scholl-Preis, 2010 den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels.
Kommt
ein Pferd in die Bar von
David Grossman ist bei Hanser erschienen.
Die
Lesung ist eine Veranstaltung des Literaturhaus Hamburg.
(JK 03/16)
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