Gerhard Roth: Grundriss eines Rätsels (S. Fischer)

Vom österreichischen Schriftsteller Gerhard Roth ist sein Roman Grundriss eines Rätsels bei S. Fischer erschienen.

Ein Schriftsteller stirbt bei einer Gasexplosion in Wien, drei tschetschenische Flüchtlinge werden ermordet, eine Apothekerin versucht sich mit ihrem Kind gegen widrige Umstände zu behaupten, ein Schauspieler kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück, eine Journalistin reist auf der Flucht vor sich selbst nach Japan, und ein alter Mann ist Augenzeuge, als 1902 in Venedig der Campanile einstürzt.

In Gerhard Roths grandiosem Roman der Täuschungen ist nichts, wie es scheint, und alles möglich: Die Ungewissheit ist das verborgene Abenteuer des Alltags. Grundriss eines Rätsels ist selbst ein Rätsel, Spiegel des großen Rätsels unseres Lebens. Spannend reiht Gerhard Roth die Ereignisse aneinander, die Geschichte ist klug durchdacht. Was ist geschrieben, was ist geschehen, was ist gelogen oder fantasiert? Welche Figuren gibt es – innerhalb der Romanhandlung – wirklich, welche sind erfunden? Das Ende des Romans fühlt sich an wie der Anfang vieler großer Fragen. Lediglich der protokollartig beschreibende Stil ist  gewöhnungsbedürftig.

Gerhard Roth, 1942 in Graz geboren, lebt als freier Schriftsteller in Wien und der Südsteiermark. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Essays und Theaterstücke, darunter den 1991 abgeschlossenen siebenbändigen Zyklus Die Archive des Schweigens, den Orkus-Zyklus sowie literarische Essays über Wien. Für sein Werk wurde Gerhard Roth mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, darunter der Jakob-Wassermann-Preis 2012.

Grundriss eines Rätsels von Gerhard Roth ist bei S. Fischer erschienen. 
(JK 01/15)

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