Als ersten Band einer
Krimiserie um Kommissar Tommy Bergmann veröffentlicht der List Verlag das
Taschenbuch Der letzte Pilger des norwegischen Autors Gard Sveen.
Es ist Frühling in Oslo,
als ein grausames Verbrechen geschieht: Der ehemalige Widerstandskämpfer Carl
Oscar Krogh wird brutal ermordet. Er war eine Institution in Norwegen und stand
während des Krieges immer auf der richtigen Seite. Wer bringt einen Mann um,
den alle bewundern? Kurz zuvor findet man in der Nordmarka drei Leichen. Unter
ihnen ein kleines Mädchen. Kommissar Tommy Bergmann ist scharfsinnig, klug und
eingefleischter Selbsthasser voller innerer Abgründe. Er sieht einen
Zusammenhang: Alle Toten haben eine Verbindung zu Agnes Gerner, einer Agentin
des norwegischen Widerstandes gegen die deutsche Besatzung. Schon bald begreift
Bergmann, wie nah Liebe und Hass beieinander liegen.
Gard Sveen knüpft mit
seiner Figur Tommy Bergmann an die Tradition der skandinavischen Krimis an mit
einem Ermittler, der ein schweres Bündel an eigenen Problemen mit sich und
durch die Ermittlungen schleppt und nicht wirklich ein Sympathieträger ist. Die
Krimis leben von diesen Charakteren, die selbst so wichtig sind wie der
eigentliche Kriminalfall. Es ist kein einfacher Kriminalroman. Der Autor hat
ein komplexes Thema angepackt, das er entsprechend ausbreiten muss, ein Kapitel
norwegischer Geschichte, das noch nicht gänzlich aufgearbeitet ist. Er spielt
mit zwei Zeitebenen und unterschiedlichen Erzählsträngen ohne dabei Dramatik
und Spannung einzubüssen.
Gard Sveen, geboren 1969,
ist Staatswissenschaftler und arbeitet als Seniorberater im norwegischen
Verteidigungsministerium. Der letzte Pilger ist sein Debüt in der Serie
um Tommy Bergmann und wurde mit dem Rivertonpreis 2013 und dem Glass Key Award
2014 ausgezeichnet, dem wichtigsten skandinavischen Krimipreis. Gard Sveen lebt
in Ytre Enebakk, einem kleinen Ort in der Nähe von Oslo.
Der letzte Pilger von Gard Sveen ist bei List erschienen.
(JK 05/16)
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