8.
Harbour Front Literaturfestival
Cap
San Diego
Donnerstag
22.09.2016
19.00 Uhr
Überseebrücke,
20459 Hamburg
Eintritt: 12
Euro
Aktuell und brisant: Fikry El Azzouzi liest aus seinem
Buch Wir da draußen, das bei Dumont erschienen ist. Benno Köpfer und
Peter Mathew lesen aus ihrem Krimi Kadir, der Krieg und die Katze des
Propheten, der bei dtv erschienen ist.
Sie stehen am Rand und
wollen rein – in die Gesellschaft, ins Leben. Ein Dorf in Belgien: Der junge
Ayoub stammt aus Marokko und ist zu Hause rausgeflogen, wie auch seine besten
Freunde, der hübsche, etwas schlichte Fouad und der Halbafrikaner Maurice.
Zusammen schlagen sie die Zeit tot und versuchen, irgendwie über die Runden zu
kommen. Dann ist da noch Kevin, ein überdrehter Konvertit, der sich selbst in
Karim umgetauft hat. Die vier wollen rein ins Leben. Sie wollen Spaß haben und
Mädchen finden und eine Perspektive, aber sie bleiben isoliert, abgeschoben auf
die Strafbank der Gesellschaft. Authentisch, drastisch und mit hintergründigem
Humor beschreibt der Belgier Fikry El Azzouzi, wie die Clique erst in die
Kriminalität abrutscht und sich dann schrittweise radikalisiert. Ayoub, der
weder mit Gewalt noch Islamismus etwas am Hut hat, muss miterleben, wie die
Situation Schritt für Schritt eskaliert. Einen Teil der Freunde wird es noch
weiter ins Aus treiben, die anderen nach Syrien in den Dschihad. Wir da
draußen erzählt, wie aus ganz normalen jungen Männern Täter werden und was
mit Menschen passiert, für die sich niemand interessiert.
Fikry El Azzouzi, geboren
1978 in Temse, Belgien, ist ein flämischer Autor marokkanischer Herkunft. Er
machte sich einen Namen als Kolumnist und Dramatiker und wurde u. a. mit dem
Autorenpreis für Theaterkunst 2013 ausgezeichnet. 2010 erschien sein
Debütroman Het Schapenfeest, 2014 folgte die Novelle De handen van
Fatma. Wir da draußen ist das erste Buch El Azzouzis, das auf
Deutsch erscheint. Er lebt in Antwerpen.
Wir da draußen von Fikry El Azzouzi
ist bei Dumont
erschienen.
Wie aus ganz normalen
Jungs Täter werden können, erzählen auch Benno Köpfer und Peter Mathews in
ihrem Roman Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten. Dort steht der
Hamburger Junge Kadir eines Tages vor dem Hamburger Fußballstadion auf St.
Pauli. Die Sporttasche zu seinen Füßen, reckt er die Hand mit dem Handy in die
Höhe und ruft: „Allahu Akbar!“ Gott ist groß! Wird er sich und Hunderte
Unschuldige gleich in die Luft sprengen? Mark, Kadirs bester Freund und
Fußballkumpel, erzählt uns, was zuvor geschah. Von Kadirs Radikalisierung durch
die „Brüder“, vom Kulturverein bis hin zu seinem plötzlichen Verschwinden aus
Hamburg. Erst später erfährt auch Mark die ganze Wahrheit. Kadir hielt sich in
Syrien auf. Wir erleben ihn an der Seite von IS-Kämpfern. Sehen seinen Alltag
in Syrien zwischen Langeweile, Schockzustand und Gewalt. Doch dann kehrt Kadir
zurück nach Hamburg – mit der fatalen Entscheidung, doch noch als Märtyrer zu
sterben.
Dr. Benno Köpfer
studierte Ur- und Frühgeschichte sowie Islamwissenschaften in Freiburg, Kairo
und Sanaa. Als Archäologe war er bei verschiedenen Ausgrabungen im Jemen und
Syrien beteiligt. Heute arbeitet er als wissenschaftlicher Analyst beim
Verfassungsschutz. Die Idee zu diesem Buch bekam er nach einem langen Gespräch
mit ratlosen Eltern, deren Sohn nach Syrien, ins Gebiet des IS, reisen wollte.
Er lebt in Stuttgart.
Peter Mathews hat
Volkswirtschaft studiert und schreibt seit 30 Jahren Bücher, unter anderem
Kriminalromane. Er war Werber und Verleger und beschäftigt sich seit Jahren mit
der Geschichte des Islam und der Türkei. Er lebt in Berlin.
Kadir, der Krieg und die Katze des Propheten von Benno
Köpfer und Peter Mathew ist
bei dtv erschienen.
(JK 09/16)
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