Efrat Gal-Ed im Jüdischen Salon im Café Leonar am Donnerstag, 3. November

Café Leonar
Donnerstag  03.11.2016   20.00 Uhr 
Grindelhof 59,  Hamburg
Eintritt: 7.50 / 10 Euro

Jüdischer Salon: Die in Köln lebende Autorin, Übersetzerin, Literaturwissenschaftlerin und Malerin Efrat Gal-Ed präsentiert ihre hochgelobte Biographie über den Dichter Itzik Manger (1901-1969), dessen Lebensgeschichte eng mit der lebendigen Schilderung der jiddisch-säkularen Kultur Osteuropas zwischen den Weltkriegen verbunden ist. Gal-Eds Biographie wurde in der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ als „bahnbrechendes Werk“ gefeiert, „das der deutschen und internationalen Jiddistik neue Richtungen weisen wird“. Gastgeberin des Abends ist Stella Jürgensen. 

Die Biographie eines der größten Dichter jiddischer Sprache (weltweit die erste umfassende überhaupt) ist nach Inhalt und Form außergewöhnlich. Die Lebensgeschichte des Itzik Manger (1901 – 1969) wird verschränkt mit einer lebendigen Schilderung der jiddisch-säkularen Kultur Osteuropas zwischen den Weltkriegen. Und passend orientiert sich die Texteinrichtung durch die Autorin an der Seitengestaltung des Talmud: mit erzählendem Haupttext, Abbildungen und erläuternden Seitentexten. 

„In Mangers Lebens- und Schaffensgeschichte verkörpern sich Entwicklung und Reichtum der jiddischen Kultur bis 1939, ihre Zerstörung und der tragische Bruch, den die Shoah hinterlassen hat. Mangers Werk entspringt dem jüdischen Osteuropa mit seinen rumänischen, galizischen, polnischen und baltischen Landschaften, in denen seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eine jiddisch-säkulare Kultur sich rasch entfaltete… Itzik Manger zog es, wie die meisten seiner Kollegen, nach Warschau, weil man dort auf unterschiedlichste Weise jiddisch denken, leben und schöpferisch tätig sein konnte. Sie dachten Europa jenseits des Gegensatzes von Eigenkultur und Fremdkultur … Im zunehmend nationalistischen und antisemitischen Polen war das jiddische Europa ein kosmopolitischer Entwurf, ein Ort, an dem jiddisches Leben beheimatet war.“

Efrat Gal-Ed, geboren 1956 in Tiberias, Israel, studierte Judaistik, Germanistik und Komparatistik sowie Malerei und promovierte in Jiddistik. Sie lebt als Malerin und Autorin in Köln und lehrt jiddische Literatur und Kultur an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Niemandssprache von Efrat Gal-Ed ist im Jüdischen Verlag bei Suhrkamp erschienen.
(JK 10/16)

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