Literaturhaus
Dienstag 10.01.2017 19.30 Uhr
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: frei (mit Anmeldung)
Das neue Jahr beginnt im Literaturhaus traditionell
mit einem Festakt: Am 10. Januar wird das beste Romandebüt 2016 mit dem
Mara-Cassens-Preis ausgezeichnet. Der mit 15.000 Euro dotierte Preis wird von
einer ehrenamtlichen Leserjury vergeben, die sich aus 15 Mitgliedern des
Literaturhauses e.V. zusammenfindet. 57 Romandebüts wurden zu dem Wettbewerb
eingereicht. Ausgezeichnet wird nun Katharina Winkler für ihr Debüt Blauschmuck,
das bei Suhrkamp erschienen ist.
Der Roman erzählt auf
knapp 200 Seiten die Lebensgeschichte der Ich-Erzählerin Filiz Lale und
eröffnet ein Panorama unterdrückter Frauen. Der titelgebende Blauschmuck
ist ein Bild für die Überlebensstrategien der misshandelten Ehefrauen und ein
Beispiel für die poetisierte Sprache. Gezeigt wird eine Realität, in der
Vergewaltigungen, Schläge und psychische Gewaltausübung akzeptiert sind. Filiz
wächst mit ihren Eltern und neun Geschwistern in einem kurdischen Dorf in der
Türkei auf. Mit zwölf Jahren verliebt sie sich in den wenig älteren Yunus, sie
träumen von einem Leben im Westen. Gegen den Willen ihres Vaters heiraten sie.
Fern der eigenen Familie werden Freiheitsträume zerschlagen: Gemeinsam mit
ihren drei Kindern ist sie der physischen und emotionalen Brutalität ihres
Mannes und ihrer Schwiegermutter ausgesetzt. Auch die ersehnte Emigration nach
Österreich ändert daran zunächst nichts. Doch nach einer Eskalation der Gewalt
gelingt Filiz die Befreiung aus körperlicher und psychischer Abhängigkeit.
Katharina Winkler wurde
1979 in Wien geboren und lebt in Berlin. Sie studierte Germanistik und
Theaterwissenschaften. Sie war nominiert für den Debütpreis zum
Österreichischen Buchpreis 2016 und erhielt das Literatur-Stipendium der
Märkischen Kulturkonferenz für das Jahr 2017.
Blauschmuck von Katharina
Winkler ist bei
Suhrkamp erschienen.
(JK 12/16)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen