Freie
Akademie der Künste
Montag
13.02.2017
19.00 Uhr
Klosterwall 23, Hamburg
Eintritt: 10 /
14 Euro
Philosophisches
Café Extra. Thema: Tiere – Beute? Verwandtschaft? Mitbewohner? Gäste sind
Richard David Precht und Hilal Sezgin. Gastgeber ist Reinhard Kahl.
Lange grenzten sich die
Menschen von den Tieren als intelligent und beseelt ab. Die anderen Kreaturen
schienen für die Krone der Schöpfung geschaffen. Aber die alten
Unterscheidungen werden porös. Je mehr wir über Tiere wissen, desto verwandter
werden sie uns. Wir entdecken ihre Einzigartigkeit und wunderbare Vielfalt.
Tierethiken werden formuliert. Doch diese neue Sensibilität Tieren gegenüber
bleibt überwiegend sentimental. Abgespalten von der Praxis. „Noch nie war die
Kluft so groß, die das, was Menschen im Umgang mit Tieren für richtig halten,
und das, was tatsächlich praktiziert wird, voneinander trennt,“ schreibt
Richard David Precht in seinem neuen Buch Tiere denken, das bei Goldmann
erschienen ist.
Richard David Precht, geboren 1964, ist
Philosoph, Publizist und Autor und einer der profiliertesten Intellektuellen im
deutschsprachigen Raum. Er ist Honorarprofessor für Philosophie an der Leuphana
Universität Lüneburg sowie Honorarprofessor für Philosophie und Ästhetik an der
Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin. Seine Bücher wie Wer bin ich – und wenn ja, wie viele?, Liebe. Ein unordentliches Gefühl und Die Kunst, kein Egoist zu sein sind
internationale Bestseller und wurden in insgesamt mehr als 40 Sprachen
übersetzt. Seit 2012 moderiert er die Philosophiesendung Precht im ZDF.
Tiere denken von Richard
David Precht ist
bei Goldmann
erschienen.
Hilal Sezgin, ebenfalls
studierte Philosophin, hat die Tiere entdeckt, seit sie auf einem Hof in der
Lüneburger Heide lebt. Sie versucht ihr Denken mit ihren Beobachtungen und
Gefühlen in Übereinstimmung zu bringen – in jene Stimmigkeit, die für Kant der
Kern von Vernunft ist. Ihre Bücher Artgerecht ist nur die Freiheit und Hilal
Sezgins Tierleben, beide bei C.H.Beck erschienen, erzählen davon. Sie
bezeugen eine Haltung und begründen eine Praxis. „Mein Buch ist nicht radikal“,
erklärt Hilal Sezgin. „Wir schlachten weltweit in anderthalb Jahren mehr Tiere,
als es jemals Menschen gab. Was also ist radikal? Das Plädoyer für ein Ende des
Gemetzels – oder das Gemetzel?“.
Hilal Sezgin, geboren 1970,
studierte Philosophie in Frankfurt am Main und arbeitete mehrere Jahre lang in
der Feuilletonredaktion der Frankfurter Rundschau. Seit 2007 lebt sie als freie
Journalistin und Buchautorin in der Lüneburger Heide, wo sie einen kleinen
Gnadenhof mit Schafen und Hühnern betreibt. Sie schreibt u. a. für Die Zeit,
taz und Süddeutsche Zeitung.
Artgerecht ist nur die Freiheit von Hilal
Sezgin ist
bei C.H.
Beck erschienen.
Eine Veranstaltung des Literaturhaus Hamburg.
(JK 02/17)
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