Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
1973
gerät das Leben des elfjährigen Atiq Rahimi aus den Fugen: Sein Vater, Richter
am Obersten Gerichtshof in Kabul, wird nach einem Staatsstreich ohne Angabe von
Gründen verhaftet. Als man ihn endlich freilässt, geht er ins Exil nach Indien,
wohin ihm der Sohn folgt. Ein Kulturschock für den muslimisch erzogenen Jungen,
der plötzlich mit einer anderen Zivilisation konfrontiert ist, vor allem mit
einer anderen Religion, dem Hinduismus, und ihren nur allzu menschlichen
Göttern. Einige Jahre später verschlägt es Atiq Rahimi nach Frankreich, wo er
seitdem lebt. Dreißig Jahre nach seiner Flucht aus Afghanistan schreibt Atiq
Rahimi erstmals über sein Exil und sein Verhältnis zu Heimat und Muttersprache.
Entstanden ist ein poetisches „Journal intime“, das den besonderen Lebensweg
des Goncourt-Preisträgers nachzeichnet.
Es
ist das persönlichste Buch des Goncourt-Preisträgers in einer hochwertigen
Ausstattung mit Kalligraphien und Zeichnungen des Autors.
Atiq
Rahimi, 1962 in Kabul geboren, studierte Literatur. 1984 floh er nach
Frankreich, wo er u. a. als Dokumentarfilmer tätig ist. Sein vielbeachtetes
Debüt Erde und Asche wurde 2004 verfilmt, sein dritter Roman Stein
der Geduld wurde 2008 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnet und stand in
Frankreich monatelang auf der Bestsellerliste.
Heimatballade von Atiq Rahimi ist bei Ullstein erschienen.
(JK 08/17)
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