Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
Kurz nach dem 11.
September 2001 entschließt sich ein junger Mann, seine Identität an den
Drillich der Söldner abzugeben, die sich in unzähligen Uniformen am Checkpoint
einfinden. Er wird als einziger verschont werden vom Tod, anders als sein
Jugendfreund Jean-Do, anders als sein militärisches Vorbild Conti, anders als
jene vielen, deren Körper zu einem Bild des Grauens zersplittern, als eine
Autobombe inmitten einer Menschenmenge explodiert. Der junge Mann kehrt zurück
in sein Heimatdorf, findet aber in ihm sein Zuhause nicht wieder, gleichwohl
alles dort versammelt ist: die Häuser, ihre Bewohner, seine Eltern, all das,
was er einst floh, um Sinn zu finden in der eisernen Sprache des Krieges. Ein
Gott ein Tier ist ein wuchtiges Requiem über eines der zentralen Themen des
Daseins. Er zeichnet ein hell scheinendes Bild über die dunkle Neigung des
Menschen, sich einem höheren Wesen unterordnen zu wollen.
Jerôme
Ferrari, geboren 1968 in Paris, lebt als freier Schrifsteller in Paris. Mit
seinem Roman Predigt auf den Untergang Roms, der 2012 mit dem begehrten
Prix Goncourt ausgezeichnet wurde, gelang ihm sein internationaler Durchbruch.
Ein Gott ein Tier von Jérôme Ferrari ist bei Secession
erschienen.
(JK 08/17)
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