Mathias Énard: Der Alkohol und die Wehmut (Matthes & Seitz)

Frankreich – Ehrengast 2017 der Frankfurter Buchmesse

Dreitausend Kilometer rollt die Transsibirische Eisenbahn von Moskau nach Nowosibirsk und mit ihr Mathias. Drei Tage lang rüttelt der Zug Erinnerungen und Stimmungen auf, Geschichten von Russland, seiner Geschichte, Bewohnern und Büchern, Geschichten von Mathias, seiner Liebe Jeanne, Wladimir und ihrem Dreieck von »wildtobender Freundschaft verfehlter Liebe«. Ein Rausch, ein Gedankenfluss zwischen Millionen von weißen Birken und Gespenstern, denn  »man reist immer mit Toten im Gepäck«, der die Splitter einer Handlung so verstreut auffindet wie die Ortschaften entlang der Bahnstrecke zum Stillen Ozean. Mathias Énards kleiner Roman über die persönlichen und räumlichen Kontinente hinweg ist die große Geschichte von unstillbarer Sehnsucht, von Urbildern und unerfüllbaren Träumen – eines Erzählers, eines Landes, einer Generation.

„Mathias Énard ist ein meisterhafter Erzähler existentieller Krisen.“ (Christoph Vormweg, Deutschlandfunk)

„Die große Kunst von Mathias Énard ist die Darstellung von Liebe, Sinn und Schaffenskrisen. Denn das Strudeln der Selbstzweifel erzeugt in seinen Romanen eine eigene erzählerische Dynamik. [...] Vor allem seine in der hervorragenden Übersetzung von Claudia Hamm rhythmisch genau austarierten Langsatzkonstrukte bestechen.“ (Christoph Vormweg, WDR 3)

„Mathias Énards Roman Der Alkohol und die Wehmut ist das richtige Buch für eine Zugfahrt oder einen einsamen Winterabend vor dem warmen Ofen.“ (Bernhard Judex, literaturkritik)

„Moskau, Nishni Nowgorod, Perm, ein gedanklicher Abstecher nach Sankt Petersburg, Jekaterinburg, Nowosibirsk - Reise auf einem ›Gedankenfluss‹, auch stilistisch vom Autor grandios bewältigt. Aus den vielfältigen Beobachtungen wusste er die treffendsten herauszuheben, all das Widersprüchliche, das zu diesem Land gehört.“ (Irmtraud Gutschke, Neues Deutschland)

„Ein sprachlich hervorragender, stimmungsvoller, von Wehmut und Sehnsucht getragener, kurzer Roman.“ (P.S. Zeitung)

„Etwas benommen [...] mag der eine oder andere Leser den kleinen großen Roman verlassen, verblüfft über die Fülle von (Sprach-)Bildern, dem Spiel mit Worten und Assoziationen auf diesen gerade mal etwas über hundert Seiten.“ (Beate Paul, CultureMag)

„Kunstvoll und leicht zugleich (trotz aller verhandelten Schwere) erweist sich dieses Büchlein bei aller Tristesse als belletristisches Kleinod.“ (Thomas Laux, Dokumente/Documentes)

Mathias Énard, 1972 in Niort, Frankreich, geboren, studierte am Pariser INALCO Arabisch und Persisch. Nach mehrjährigen Aufenthalten in Damaskus, Beirut und Teheran lebt er seit 2000 in Barcelone, unterbrochen von einem zweijährigen Aufenthalt in Berlin. Nicht erst seit dem Prix Goncourt für Kompass gilt er als einer der bedeutendsten Autoren französischer Sprache. 2017 erhält Énard den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung.

Der Alkohol und die Wehmut von Mathias Énard ist bei Matthes & Seitz erschienen. 
(JK 08/17)

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