Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
Ein
Mann ertrinkt auf hoher See – war es Unfall oder Mord? Der Verdächtige vertraut
dem Richter ganz ungeschützt seine Lebensbeichte an. Ein fein ziselierter Roman
über Schicksal und Moral.
Martial
Kermeur ist des Mordes angeklagt. An einem einzigen Tag, Auge in Auge mit dem
Richter, erzählt er die Geschichte seines Lebens in einer kleinen bretonischen
Stadt am Meer, von der gescheiterten Ehe mit France und von seinem Sohn Erwan,
den er allein aufgezogen hat. Er ist ein einfacher und bescheidener Mann, der
das alte Gutshaus verwaltet, bis es einer Großbaustelle weichen muss. Seinem
Sohn will er ein Vorbild sein und ihm nicht das Gefühl vererben, auf der Seite
der Verlierer zu stehen. Und doch scheitert Kermeur an den eigenen Hoffnungen.
Er wird von dem Immobilienspekulanten Antoine Lazenec schmählich betrogen, dem
es über Jahre hinweg gelungen ist, buchstäblich die ganze Stadt mit einer
gläsernen Chimäre hinters Licht zu führen und so Gemeinde wie Kleinanleger
finanziell zugrunde zu richten.
Minimalistisch
und elegant ist dieses neue Sprachkunstwerk, dieser Roman über einen Mann, der
ehrenwert leben will und zum Mörder wird.
„Dieser
Roman ist ein Sozialkrimi, das Bekenntnis eines Mörders, der alles verloren hat,
außer seiner Würde und seiner Aufrichtigkeit.“ (L’Obs)
Tanguy
Viel, geboren 1973 in Brest, lebt und schreibt heute in der Nähe von Orléans.
Seit 1998 hat er sieben Romane veröffentlicht. Er wurde mit dem Prix Fénéon und
dem Prix de la Vocation ausgezeichnet.
Selbstjustiz von Tanguy Viel ist bei Wagenbach
erschienen.
(JK 10/17)
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