Warburg
Haus
Donnerstag, 19.04.2018 19.30
Uhr
Heilwigstr. 116, Hamburg
Eintritt: 8 /
12 Euro
Felicitas
Hoppes Amerikanische Reise: Felicitas Hoppe liest aus ihrem neuen Buch Prawda,
das bei S. Fischer erschienen ist. Felicitas
Hoppe stellt ihr Buch zu den Frühjahrslesetagen HIGH VOLTAGE vor.
Fantasievolle Abenteuer-
und Reisegeschichten und literarische Auseinandersetzungen mit historisch
verbürgten Personen sind das Markenzeichen der Schriftstellerin Felicitas
Hoppe. Sie wurde vielfach ausgezeichnet und gefeiert in der Kritik, zuletzt mit
ihrem fiktiven Lebens- und Reisebericht Hoppe, für den sie 2012 den
Büchner-Preis erhielt. In ihrem neuen Buch Prawda (russisch: Wahrheit)
nimmt sie uns mit auf eine amerikanische (Bildungs-) Reise, die sie von Boston
über San Francisco bis Los Angeles und zurück nach New York führte – in einem
roten Ford Explorer und auf den Spuren des russischen Schriftstellerduos Ilf
und Petrow.
Die Übergänge sind
fließend, das wird schon im ersten Satz deutlich, wenn es da heißt: „Wir sind
doch nicht in Amerika!“ Nein, sind wir nicht, sondern im „Land unserer Träume“,
mindestens, denn zwischen Erlebtem und Ausgedachtem, zwischen Phantasie und
Wahrheit unterscheidet Felicitas Hoppe allenfalls spielerisch. Verbürgt ist,
dass sie sich von Boston aus auf eine Reise begibt, achtzig Jahre nach den
beiden russischen Kultfiguren Ilf und Petrow, die zur Zeit der
Weltwirtschaftskrise für einige Monate durch Amerika reisten, Fotos machten und
später in dem bis heute sehr lesenswerten Buch Das eingeschossige Amerika
davon berichteten. Felicitas Hoppe ist ihnen als „Windschattentyp, Nacherzähler
und Trittbrettfahrer“ auf der Spur, gemeinsam mit Frau Miller, alias Jerry, mit
Foma, dem Sohn eines russischen Generals und Ann Adams, die unter falschem
Namen reist. Auf dem Besichtigungsprogramm stehen die Ford-Werke und der erste
elektrische Stuhl, Hoppe streicht den Zaun von Tom Sawyer, sie verschwindet in
einem Tornado und trifft Quentin Tarantino persönlich. Auch Ilf und Petrow
tauchen regelmäßig in Prawda auf, in dem es ein Land zu entdecken gibt,
das am Ende „spurlos verschwunden ist, nichts als eine Erinnerung“. Und doch
viel gegenwärtiger, als es in der Realität je sein könnte.
Felicitas Hoppe, geboren
1960 in Hameln, lebt als Schriftstellerin in Berlin. 1996 erschien ihr Debüt Picknick
der Friseure, 1999, nach einer Weltreise auf einem Frachtschiff, folgte der
Roman Pigafetta, Für ihr Werk wurde Felicitas Hoppe mit zahlreichen
Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem aspekte-Literaturpreis, dem Bremer
Literaturpreis, dem Roswitha-Preis der Stadt Bad Gandersheim, dem
Rattenfänger-Literaturpreis, dem Georg-Büchner-Preis und zuletzt dem Erich
Kästner Preis für Literatur. Außerdem Poetikdozenturen und Gastprofessuren in
Wiesbaden, Mainz, Augsburg, Göttingen, am Dartmouth College in Hanover, New
Hampshire, an der Georgetown University, Washington D.C., in Hamburg,
Heidelberg und Köln.
Prawda von Felicitas Hoppe ist bei S. Fischer erschienen.
Eine Veranstaltung der Stromnetz
Hamburg GmbH und Literaturhaus Hamburg
(JK 04/18)
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