Büchereck
Niendorf Nord
Freitag, 27.04.2018 19.00 Uhr
Nordalbingerweg 15, Hamburg
Eintritt: 8
Euro
Jana
Hensel liest aus ihrem Buch Keinland, das bei Wallstein erschienen ist. Miriam Semrau moderiert.
Eigentlich hatte Nadja
nur ein Interview mit Martin Stern führen wollen, aber von der ersten Sekunde
an ist da eine schwer erklärbare Nähe – und eine Fremdheit, die sich auch dann
nicht auflöst, als die beiden sich näherkommen. Woher rührt diese Nähe? Und
warum ist diese Fremdheit nur so schwer zu überwinden? Nadja sagt ja zu dieser
Liebe, an die Martin nicht recht glauben kann. Martin, der als Jude in
Frankfurt am Main aufgewachsen ist, Deutschland aber nach der Wiedervereinigung
verlassen hat und nach Tel Aviv gezogen ist. Zu vieles liegt zwischen den
beiden: biographische Erfahrungen, geographische Entfernung und eine
Vergangenheit, die nicht nur mit den eigenen Lebensläufen zu tun hat.
Das falsche Land, das
richtige, das neue, das heilige – Jana Hensel lotet in kunstvollen Zeitsprüngen
und Erinnerungen an Tage in Berlin und Nächte in Tel Aviv, an tiefe Innigkeit
und immer wieder scheiternde Gespräche die Grenzen zwischen zwei Liebenden aus.
Dabei umkreist sie mit großer sprachlicher Kraft und Intensität unsere
Auffassung von Heimat, Geschichte und Schicksal und stellt mit ihren
Charakteren die Frage, wie weit die Vergangenheit unser Leben bestimmt.
Jana Hensel, geboren 1976
in Leipzig, Studium der Romanistik und der Neueren Deutschen Literatur in
Leipzig, Aix-en-Provence, Berlin und Paris. Als Studentin gab sie die
Literaturzeitschrift Edit und gemeinsam mit Thomas Hettche die Internetanthologie
Null heraus. Ihr Buch Zonenkinder über die Erfahrungen ihrer
Generation vor und nach dem Mauerfall war ein Bestseller. Seither arbeitet sie
als Journalistin, u. a. als stellvertretende Chefredakteurin des Freitag. 2010
gewann sie den Theodor-Wolff-Preis. Keinland ist ihr literarisches
Debüt.
Keinland von Jana Hensel ist bei Wallstein erschienen.
(JK 04/18)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen