Literatur in den Häusern der Stadt mit Robert Prosser am Samstag, 9. Juni

Helen und Patrick Nordmann, Privathaus
Samstag, 09.06.2018  20.00 Uhr
Karl-Theodor-Str. 6, Hamburg
Eintritt: 15 / 22 Euro

Literatur in den Häusern der Stadt: Robert Prosser liest aus seinem Roman Phantome, der bei Ullstein Fünf erschienen ist.

Das Panorama des Jugoslawienkriegs in Phantome spiegelt die Problematik der aktuellen Flüchtlingskrise. Robert Prosser schildert intensiv ein fast vergessenes Kapitel der jüngeren Geschichte: Der Jugoslawienkrieg, der die letzte große innereuropäische Flüchtlingswelle in den 1990ern auslöste, dessen drastische Verbrechen bis heute nicht aufgearbeitet sind und weit in die Generation der Kinder der Geflüchteten nachwirken.

Anisa flüchtet 1992 aus Sarajewo nach Wien. In den beginnenden ethnischen Säuberungen hat sie ihren Vater zurückgelassen – und wird ihn nie wiedersehen. Auch von ihrem Freund Jovan, einem bosnischen Serben, der zum Militärdienst eingezogen wurde, konnte sie sich nicht verabschieden. Jahrzehnte später reist Anisas Tochter Sara auf den Spuren ihrer Mutter nach Bosnien-Herzegowina.

Robert Prosser, geboren 1983 in Alpbach/Tirol, lebt dort und in Wien. Er studierte Komparatistik und Kultur- und Sozialanthropologie, hielt sich in Asien, in der arabischen Welt und in England auf. Er ist österreichischer Kurator von Babelsprech zur Förderung junger deutschsprachiger Dichtung. Er wurde unter anderem mit folgenden Preisen ausgezeichnet: Land-Niederösterreich-Literaturpreis und Publikumspreis Wartholz 2016, Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung 2014, Aufenthaltsstipendium am Literarischen Colloquium Berlin 2014, Reinhard-Priessnitz-Preis 2014. 2013 erschien sein Debütroman Geister und Tattoos und er fungierte als Mitherausgeber von Lyrik von Jetzt 3 (Wallstein, 2015).

Phantome von Robert Prosser ist bei Ullstein Fünf erschienen.
(JK 06/18)

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