Mit dem Roman Der Sohn
beschert uns der schwedische Autor Jan Guillou bereits den sechsten Band
seiner episch angelegten Familiengeschichte der „Lauritzens“.
Schweden in den
1950er-Jahren: Eric, der Enkel von Oscar Lauritzen, lebt mit seinen Eltern und
seinem kleinen Bruder Axel im vornehmen Stockholmer Vorort Saltsjöbaden. Er führt
das behütete Leben der Oberschicht, fernab von aller Armut und Not. Als Erics
Vater sich als ungeeignet erweist, das riesige Familienimperium Lauritzen zu
übernehmen, fällt die Wahl auf den jungen Eric. In den Augen seines Großvaters
besitzt er den nötigen Ehrgeiz, den eine solche Position verlangt. Eric setzt
fortan alles daran, den Ansprüchen zu genügen, doch ein tragisches Ereignis
zerstört alle Pläne. Plötzlich mittellos geworden, muss Eric seinen Weg finden.
Doch er wäre kein echter Lauritzen, wenn ihm das nicht bravourös gelänge.
Der sechste Band lehnt sich personell lose
an die episch angelegte Lauritzen-Familienchronik über die aus einfachen
Verhältnissen stammenden Söhne eines norwegischen Fischers und deren Nachkommen
an und sollte eigentlich nicht als sechster Teil betrachtet werden. Die zwischen 1953 und
1959 angesiedelte Geschichte wird aus der Sicht des zu Beginn neunjährigen
Jungen erzählt und mit allerhand Zeitkolorit angereichert.
Der Roman Der Sohn stellt nun einen
nahezu völlig losgelösten Neuanfang im Abstand von 10 Jahren dar, der mit der
ursprünglichen Geschichte nahezu überhaupt nichts mehr zu tun hat. Für die Fans
der Chronik könnte dies ein herber Schlag sein, für Leser, die die
Familienchronik noch nicht kennen, hingegen ohne Einbußen von Vorkenntnissen
gut lesbar.
Jan Guillou wurde 1944 im schwedischen Södertälje geboren und ist einer der prominentesten Autoren seines Landes. Seine preisgekrönten Kriminalromane um den Helden Coq Rouge erreichten Millionenauflagen. Auch mit seiner historischen Romansaga um den Kreuzritter Arn gelang ihm ein Millionenseller, die Verfilmungen zählen in Schweden zu den erfolgreichsten aller Zeiten. Heute lebt Jan Guillou in Stockholm.
Der Sohn von Jan Guillou ist bei Heyne erschienen.
(JK 04/18)
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