Im Shanghai der 30er
Jaher spielt der Roman Die Verschwörung von
Shanghai des chnesischen
Autors Xiao Bai und ist im Insel Verlag erschienen.
An Deck des Ozeandampfers
mit Kurs auf Shanghai schießt Hsueh heimlich ein Bild von einer Frau. Er ist
Fotograf, sie wunderschön, nichts weiter. Ein Attentat im Hafen geschieht und
die bildhübsche Ehefrau an der Seite des Opfers bleibt verschwunden. Die Spur
führt in die Französische Konzession: 1931 eine zu Reichtum gekommene Enklave
Frankreichs mitten in Shanghai, bevölkert von Gangstern, korrupten Polizisten,
Revolutionären und Spionen. Nach den Schüssen unten am Hafen sieht Hsueh ihr
Gesicht in jeder Zeitung auftauchen und er begegnet ihr zufällig in den Gassen
der Französischen Konzession wieder. Er verfällt ihr hoffnungslos. Um in ihrer
Nähe zu sein, wird er Teil eines doppelbödigen Spiels, als Spitzel für die
Polizei, Kämpfer für die Revolution und Waffenhändler. Nur Leidenschaft allein
hat in der Französischen Konzession noch niemanden vor einer Kugel bewahrt, das
weiß er ganz genau…
Xiao Bai spinnt eine
meisterhafte Intrige rund um ein verhängnisvolles Begehren, literarisch,
spannend, atmosphärisch an einem unvergleichlichen Ort voller Reize und Intrigen. Den
Roman kann man als bilder- und detailversessener Abenteuer- und Spionageroman
lesen, in dem jeder Geruch, jeder Straßenzug und jedes Hotelbett exakt
rekonstruiert wirkt, so schreibt Tobias Gohlis in der Zeit. Viele Akteure und
Nebenakteure bevölkern die Szenerie und die chinesischen Namen sind für
ungeübte Leser schwierig. Doch hierfür gibt es am Buchende ein
Personenverzeichnis, mit dem man in der Spur bleibt.
Xiao Bai, geboren 1968 in
Shanghai, ist Autor von mehreren Romanen und Essaybänden. Sein Werk ist
mehrfach ausgezeichnet (u. a. mit dem Literaturpreis Shanghai 2013). Für Die
Verschwörung von Shanghai recherchierte er lange Zeit in den Archiven der
Stadt, der Roman ist sein erstes Buch in deutscher Übersetzung.
Die Verschwörung von Shanghai von Xiao Bai ist bei Insel erschienen.
(JK 12/17)
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