Cohen + Dobernigg Buchhandel
Freitag, 19.10.2018
19.00 Uhr
Sternstr. 4, Hamburg
Eintritt: 8 Euro
Meg Wolitzer stellt ihren neuen Roman Das
weibliche Prinzip vor, der bei DuMont erschienen ist.
Zwölf Romane sind bisher
von Meg Wolitzer erschienen, in Deutschland gelang der US-amerikanischen
Schriftstellerin 2015 mit ihrem hochgelobten Roman Die Interessanten der
Durchbruch. Nach und nach sind daraufhin auch ältere Romane wie Die Stellung
und zuletzt Die Ehefrau ins Deutsche übersetzt worden, der soeben mit
Glenn Close in der Hauptrolle verfilmt wurde. Als Roman der Stunde wird nun The
Female Persuasion (New York Times) gefeiert, der im April in den USA und
inzwischen unter dem Titel Das weibliche Prinzip auch in einer deutschen
Übersetzung von Henning Ahrens erschienen ist.
Ehe. Familien. Sex.
Verlangen. Eltern und Kinder«. Das sind, natürlich „zeitgenössisch“, wie sie
einem Gast auf einer Party erklärt, der sie nach ihrem Beruf fragte, die Themen
ihrer Literatur. Der Mann, mit dem Meg Wolitzer im Gespräch war, verweist sie
daraufhin an seine Frau, eine »Leserin dieser Art von Literatur«. Meg Wolitzer
hat diese Anekdote in einem Essay in der New York Times erzählt, in dem sie
über „die Regeln der Literatur für Männer und Frauen“ schreibt und immer wieder
sehr plausibel ausführt, warum mit der Literatur von Frauen eher „Das zweite
Regal“ bestückt wird, während Männer in der ersten Reihe landen. Vor allem ganz
oben, wo sich die Spitzenkräfte tummeln, wird die Luft, so Wolitzer, für Frauen
dünn: „Wenn wir über die führenden Romanautoren von heute sprechen –
diejenigen, die für Furore und Gesprächsstoff sorgen und von Männern und Frauen
gelesen werden -, sprechen wir zumeist von Männern.“ Mit Das weibliche
Prinzip hat Meg Wolitzer nun – ganz unbeabsichtigt – den Roman zur
#MeToo-Ära geschrieben und einen feministischen Bestseller, der weltweit im
Gespräch ist. Erzählt wird von Greer Kadetsky, die noch nicht lange auf dem
College ist, als sie der Frau begegnet, die ihr Leben für immer verändert:
Faith Frank. Die charismatische Dreiundsechzigjährige gilt seit Jahrzehnten als
Schlüsselfigur der Frauenbewegung, und sie ist genau so, wie Greer gerne selbst
wäre: unerschrocken, schlagfertig, kämpferisch und machtbewusst. So sehr Greer
ihren Freund Cory liebt und sich auf die gemeinsame Zukunft freut, wird sie
doch von einer Sehnsucht umgetrieben, die sie selbst kaum artikulieren kann.
Durch die Begegnung mit Faith Frank bricht etwas in der jungen Frau auf, und
sie stellt sich die entscheidenden Fragen: Wer bin ich, und wer will ich sein?
Das weibliche Prinzip von Meg Wolitzer ist bei DuMont erschienen.
(JK 10/18)
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