Heine-Haus
Sonntag, 24.03.2019 11.30 Uhr
Elbchaussee 31, Hamburg
Eintritt: 10 Euro
Anmeldungen: info@heine-haus-hamburg.de,
Tel.: 040-30198823
Fräulein Sonntag und die große Liebe: Kristine
Bilkau liest aus ihrem neuen Roman Eine Liebe, in Gedanken, der bei Luchterhand
erschienen ist.
Nach ihrem hochgelobten
und mehrfach ausgezeichneten Romandebüt Die Glücklichen, einem
Generationenporträt, in dem sie die Fragilität des Lebens eines jungen Paares
in der Mitte der Gesellschaft thematisiert, erzählt Kristine Bilkau in ihrem
neuen Roman Eine Liebe, in Gedanken die Geschichte von Antonia und
Edgar, die sich 1964 in Hamburg kennenlernen und verlieben.
„Du gehst durchs Leben
wie Fräulein Sonntag“, sagt er seiner „kleinen Toni“ irgendwann und stellt sich
selbst als „der Herr mit den Problemen“ vor. Doch eigentlich geht es dem jungen
Liebespaar prächtig, sie fahren sehr verliebt in einem pistaziengrünen VW Käfer
spazieren, dinieren ab und zu gemeinsam im Hilton und hören Miles Davis. Es ist
eine Zeit des Aufbruchs und vieler neuer Möglichkeiten. Das Paar verlobt sich,
träumt von Freiheit, Erfolg und einem guten Leben. Als Edgar ein Büro in
Hongkong eröffnet, bleibt Antonia jedoch zurück, vorerst, so die Vereinbarung,
die Verlobte soll nachkommen, sobald die Verhältnisse es erlauben. Nach einem
Jahr der Vertröstungen löst Toni schließlich die Verlobung. An der großen Liebe
zweifelt sie dennoch nie, obwohl der Traum einer gemeinsamen Zukunft geplatzt
ist. Umso tiefer schreibt sich dieser Traum, ohne sich je ganz aufzulösen, in
den kommenden Jahrzehnten in die Lebensbilanz von Antonia und Edgar ein.
Antonias Tochter, die uns die Geschichte erzählt, während sie damit beschäftigt
ist, nach dem Tod ihrer Mutter den Haushalt aufzulösen und ihre letzten Dinge
zu regeln, sucht nach Antworten und nach Nähe zu einer Mutter, deren
Freiheitsdrang und Lebenslust ihr fremd geblieben ist. Erst als sie sich auf
die Suche nach Edgar macht, findet sie Versöhnung mit Fräulein Sonntag, der
großen Liebe und einer Mutter, die stets etwas intensiver lebte als andere.
Ein Happy End gibt es in
diesem sehr präzise und frei von Pathos erzählten Roman über eine Liebe nicht.
Dafür aber die mutige Aufforderung, sich nicht „davor zu fürchten, verwundbar
zu sein“.
Kristine Bilkau, 1974
geboren, studierte Geschichte und Amerikanistik in Hamburg und New Orleans. Ihr
erster Roman Die Glücklichen fand ein begeistertes Medienecho, wurde mit
dem Franz-Tumler-Preis, dem Klaus-Michael-Kühne-Preis und dem Hamburger
Förderpreis für Literatur ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt. Sie
lebt mit ihrer Familie in Hamburg.
Eine Liebe, in Gedanken von Kristine Bilkau ist bei Luchterhand erschienen.
(JK 03/19)
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