Literaturhaus
Dienstag, 01.10.2019
19.30 Uhr
Schwanenwik
38, Hamburg
Eintritt: 8 / 12 Euro
cohen + dobernigg Buchhandel
cohen + dobernigg Buchhandel
Montag, 21.10.2019 20.30 Uhr
Sternstr. 4, Hamburg
Eintritt: 10 Euro
Eintritt: 10 Euro
Isabel Bogdan präsentiert ihren neuen Roman Laufen,
der bei Kiepenheuer & Witsch erschienen ist.
Mit ihrem Romandebüt Der
Pfau hat Isabel Bogdan vor zwei Jahren eine turbulente Komödie vorgelegt,
die in ihrem Mix aus gekonntem Understatement und skurrilem Humor very British
ist und schnell zum Bestseller wurde. Von einem ganz anderen Tonfall wird ihr
neuer Roman Laufen getragen. Es ist der atemlose Monolog einer Frau, die
sich in ihrem Leben neu erfinden muss.
„Ich kann nicht mehr“,
sagt die Erzählerin zum Auftakt eines Laufs, zu dem sie sich nach Jahren wieder
einmal aufgerafft hat. Schon während sie sich daraufhin nach einem Grund fragt,
der ihr gestatten könnte, nach nur wenigen Schritten wieder nach Hause zu
traben, ist man mittendrin, in diesem Parcours aus existenziellen Hindernissen,
der auf den folgenden 200 Seiten zu überwinden sein wird. Und es ist sofort
klar, dass der Eingangssatz über allem schwebt, was die Erzählerin macht. Da
läuft eine nicht zum Spaß, etwa um schlanker oder fitter zu werden, es ist auch
nicht einfach irgendeine Krise, die sie bald bei jedem Wetter raustreibt,
sondern „in Wahrheit ist es zu Ende“, ihr „Leben in Scherben“. Um diese
Scherben kreisen ihre Gedanken beim Laufen, obwohl sie vor allem darauf hofft,
endlich nicht mehr daran denken zu müssen, was ihr passiert ist. Erzählt wird
davon in einem inneren Monolog, der sich zuerst noch oft direkt an einen
Lebensgefährten richtet. Er hat sich das Leben genommen. Isabel Bogdan leuchtet
in ihrem Monolog die manchmal kleinen und oft großen Abgründe aus, die sich für
die Erzählerin daraufhin öffnen, von der ersten Krisenintervention bis zu den
Versuchen, wieder ein neues Liebesleben zuzulassen. Was den Text bis in den
finalen Lauf trägt, ist die Unerschrockenheit und Direktheit, mit der dieser
Selbstrettungstrip eine unfassbare Situation beschreibt, die sonst stets im
Verborgenen bleibt, weil wir nur dann darüber sprechen, wenn wir selbst davon
betroffen sind.
Isabel Bogdan, geboren
1968 in Köln, studierte Anglistik und Japanologie in Heidelberg und Tokyo. Sie
verfasste zahlreiche Übersetzungen, u.a. von Jane Gardam, Nick Hornby und
Jonathan Safran Foer. 2011 erschien ihr erstes eigenes Buch, Sachen machen,
bei Rowohlt, außerdem schrieb sie Kurzgeschichten in Anthologien. 2006 erhielt sie
den Hamburger Förderpreis für literarische Übersetzung und 2011 den für
Literatur. 2016 erschien ihr Roman Der Pfau, der ein Bestseller wurde.
Laufen von Isabel Bogdan ist bei Kiepenheuer &
Witsch erschienen.
(JK 09/19)
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