Thalia
Theater
Dienstag, 29.10.2019
20.00 Uhr
Alstertor,
Hamburg
Eintritt: 25 Euro
Isabel Allende liest aus ihrem Roman Dieser
weite Weg, der bei Suhrkamp erschienen ist. Susanne Weingarten moderiert.
Isabel Allende „ist ein
Genie“ zitiert das Programmheft des Harbour Front Literaturfestivals den Los
Angeles Times Book Review bei der Ankündigung der Lesung mit der berühmten
chilenischen Schriftstellerin. Zu einer der bekanntesten Autorinnen der Welt
wurde Isabel Allende mit ihrem Roman Das Geisterhaus, der in über 40
Sprachen übersetzt wurde. In ihrem neuen Roman Dieser weite Weg erzählt
sie die Geschichte einer schwangeren Pianistin und eines jungen Arztes, die
unversehens in die turbulenten Zeitläufe des vergangenen Jahrhunderts geraten –
eine Geschichte von Flucht, Neuanfang und den Verheißungen einer eigentlich
unmöglichen Liebe.
Der junge, idealistische
Katalane Víctor Dalmau beginnt gerade als Arzt zu praktizieren, da bricht der
Bürgerkrieg aus. Seine Familie beschließt, das belagerte Barcelona zu
verlassen, aber der Marsch über die Pyrenäen endet desaströs. Unterdessen
stirbt Víctors geliebter Bruder an der Front, und Víctor bringt es nicht über
sich, seiner hochschwangeren Schwägerin Roser, einer angehenden Pianistin aus
armen Verhältnissen, die ganze Wahrheit zu sagen. Und auch in Frankreich ist
kein Bleiben, deshalb organisiert Víctor für Roser und sich in letzter Minute
eine Überfahrt nach Südamerika. Im chilenischen Exil wächst sich ihre
Verbundenheit nach und nach zu etwas Größerem aus, ist es Liebe? Rosers harte
Arbeit zahlt sich jedenfalls aus, sie wird weithin gefeiert für ihr
Klavierspiel. Für sie und Víctor scheint ein spätes gemeinsames Glück greifbar
nahe – bis plötzlich eine weitere politische Katastrophe ihre Pläne zu
vereiteln droht…
Isabel Allende ist eine
der weltweit beliebtesten Autorinnen. Ihre Bücher haben sich millionenfach
verkauft und sind in mehr als 40 Sprachen übersetzt worden. 2018 wurde sie –
und damit erstmals jemand aus der spanischsprachigen Welt – für ihr Lebenswerk
mit der National Book Award Medal for Distinguished Contribution to American
Letters ausgezeichnet.
Isabel Allende wird am 2.
August 1942 in der peruanischen Hauptstadt Lima als Kind chilenischer
Diplomaten geboren. Nach der Scheidung ihrer Eltern lebt sie zunächst bei Ihren
Großeltern in Chile. Das große, verwinkelte Haus, in dem sie aufwächst, wird
später als Vorbild für ihren Jahrhundertroman Das Geisterhaus dienen. Bereits
als Jugendliche bereist sie die Welt; sie wächst mehrsprachig auf und geht in
La Paz, Beirut und Santiago de Chile zur Schule. Mit achtzehn kommt sie durch
Zufall an ihren ersten Job als Journalistin. Kurz darauf moderiert sie bereits
eine chilenische Fernsehsendung.1962 heiratet sie den Bauingenieur Michael
Frías, Trauzeuge ist ihr Onkel, der spätere Präsident Salvador Allende. Im Jahr
darauf wird ihre Tochter Paula geboren, 1966 kommt ihr Sohn Nicolás zur Welt. Als
Journalistin setzt sich Allende leidenschaftlich für die Gleichstellung der
Frau ein. Zusammen mit anderen Frauenrechtlerinnen gründet sie 1967 Paula, die
erste feministische Zeitschrift in Chile. Außerdem schreibt sie Drehbücher für
eine Comedy-Sendung, moderiert ihre eigene Talkshow, schreibt Theaterstücke und
Musicals – in Chile kennt sie mittlerweile jeder. Sie ist tief erschüttert, als
Salvador Allende am 11. September 1973 von Augusto Pinochet gestürzt wird und
kurz darauf stirbt. Dennoch bleibt sie zunächst in Chile und hilft politisch
Verfolgten unterzutauchen, bis die Repressionen gegen Andersdenkende sie
schließlich ins Exil zwingen. 1975 geht sie mit ihrer Familie nach Caracas,
Venezuela. Hier muss sie beruflich wieder von vorne anfangen.
Dieser weite Weg von Isabel Allende ist bei Suhrkamp erschienen.
(JK 10/19)
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