Lauren Wilkinson erzählt in ihrem Thriller American Spy den Spionageroman neu: mutig, zeitgemäß und hochspannend.
Ein Geräusch. Der
Schatten eines Mannes. Ein Schuss. Als Marie Mitchell eines Nachts in ihrem
Haus von einem bewaffneten Mann angegriffen wird und ihm nur knapp entkommt,
weiß sie, dass ihre Vergangenheit als amerikanische Spionin sie eingeholt hat.
Und dass sie in den USA nicht länger sicher ist.
1986: Der Kalte Krieg ist
noch nicht vorbei. Marie Mitchell arbeitet als Geheimagentin beim FBI. Sie ist
außerordentlich gut in ihrem Job, und sie ist die einzige schwarze Frau in
einem Club weißer Männer. Statt endlich ins Feld geschickt zu werden, muss sie
sich Tag für Tag mit Papierkram herumschlagen. Dann wird ihr plötzlich doch die
Teilnahme an einer Geheimoperation angeboten. Sie soll Thomas Sankara
ausspionieren, den charismatischen sozialistischen Präsidenten von Burkina
Faso. Was Marie nicht ahnt: Dieser Einsatz wird nicht nur alles ändern, was sie
über Spione, die Liebe und ihr Land zu wissen glaubte, er wird sie auch direkt
ins Fadenkreuz des Geheimdienstes führen.
Von diesem Roman alleine
nur als Thriller zu sprechen, wird ihm nicht gerecht. Die Autorin zeigt das
Spannungsfeld der Afroamerikaner in den USA auf, die hin und hergerissen sind
zwischen rassischer Identität und Kampf nach Gleichberechtigung und dem
Bekenntnis zu den USA, die weitgehend einem weißen Weltbild folgen. Auch wenn
sich die Geschichte um die Vorgänge um den Putsch in Burkina Faso von vor mehr
als 30 Jahren dreht, so ist sie im Kern nach wie vor hoch aktuell. Und das ist,
was am Ende dann auch nachhallt: der Kampf für Gleichberechtigung und gegen
Sexismus und eine große Portion Familiengeschichte.
Lauren Wilkinson,
aufgewachsen in New York City, lebt in der Lower East Side. Sie lehrte
Schreiben an der Columbia University und am Fashion Institute of Technology.
Ihre Texte sind im Granta Magazine erschienen. American Spy ist ihr erstes Buch.
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