Durian Sukegawa: Die Katzen von Shinjoku (DuMont)

Durian Sukegawas Roman Die Katzen von Shinjoku, erschienen bei DuMont, ist ein bittersüßer Roman mit Blick für die kleinen Dinge, einfühlsam und mit viel Wärme erzählt.

Shinjuku, ein Viertel in Tokio: Hier treffen sie aufeinander – Yama, ein gescheiterter Fernsehautor Mitte zwanzig, und Yume, eine wortkarge Kellnerin. Beide sind sie Außenseiter, beide haben sie die Hoffnung, ihren Platz im Leben zu finden, fast aufgegeben. Yume arbeitet in einer Bar namens Karinka, die schrägen Vögeln ebenso eine Heimat bietet wie streunenden Katzen. Als Yama diesen Ort das erste Mal betritt, ist er völlig fasziniert: von den Menschen, der Stimmung und der besonderen Rolle, die die Vierbeiner im Karinka spielen. Er fasst Vertrauen zu Yume, mit der er sich bald gemeinsam um die Straßenkatzen kümmert. Aus der Freundschaft der beiden scheint mehr zu werden, doch dann holt Yume ihre Vergangenheit ein…

Auf poetische Weise und mit feinfühligen Bildern erzählt Sukegawa die Geschichte zweier Verlierer, denen ihre Welt niemals eine wirkliche Chance gibt. Es ist ein melancholischer, düsterer Roman mit zwei wunderbar gezeichneten Figuren. Immer wieder flackern Hoffnungsschimmer auf in der Geschichte, die sich in leisen Tönen entwickelt mit einem überraschenden und bittersüßen Ende.

Durian Sukegawa, geboren 1962, studierte an der Waseda-Universität in Tokio Philosophie. Er schreibt Romane und Gedichte, außerdem ist er in Japan als Schauspieler, Punkmusiker und Fernseh- sowie Radiomoderator bekannt. Kirschblüten und rote Bohnen war in Japan ein Bestseller und wurde von Naomi Kawase als Beitrag für Cannes 2015 verfilmt.

Die Katzen von Shinjoku von Durian Sukegawa ist bei DuMont erschienen.
(JK 04/21)

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