Ein anderes Land ist James Baldwins explizitester, leidenschaftlichster Roman. Er ist jetzt in einer Neuübersetzung bei dtv erschienen.
Warum hat Rufus Scott – ein begnadeter schwarzer Jazzer aus Harlem – sich das Leben genommen? Wegen seiner Amour fou mit der weissen Leona, einer Liebe, die nicht sein durfte? Verzweifelt sucht Rufus’ Schwester Ida nach einer Erklärung. Aber sie findet nur Wahrheiten, die neue Wunden schlagen – auch über sich selbst. Wie ihr Bruder war Ida lange bereit, sich selbst zu verleugnen, um ihren Traum zu verwirklichen, den Traum, Sängerin zu werden. Wie ihr Bruder hat sie ihre Wut auf die Weißen, die sie diskriminieren. Bis jetzt. Baldwin verwickelt uns in ein gefährliches Spiel von Liebe und Hass – vor der Kulisse eines Amerikas, das sich selbst in Trümmer legt.
Es ist ein absoluter Glücksfall, dass der dtv das Werk von James Baldwin neu auflegt und mit einer zeitgemässen neuen Übersetzung ausstattet. Der Kampf gegen den alltäglichen Rassismus und Toleranz sind die großen Themen im Werk von James Baldwin. So geht es auch in diesem Roman um Freundschaft, Liebe, Sex, Vertrauen, Misstrauen, Treue und Untreue, Glück und Leid.
James Baldwin, geboren 1924 und gestorben 1987, als Schriftsteller zu Lebzeiten vielfach ausgezeichnet, gilt bis heute als Ikone der Gleichberechtigung aller Menschen, ungeachtet ihrer Hautfarbe, ihrer sexuellen Orientierung oder ihres Herkunftsmilieus. Er war der erste Schwarze Künstler auf dem Cover des Time Magazine. Mit der Neuübersetzung des Romans Von dieser Welt startete dtv 2018 die Wiederentdeckung Baldwins in Deutschland.
Ein anderes Land von James Baldwin ist bei dtv erschienen.
(JK 07/21)
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