Mia Couto: Unter dem Frangipanibaum (Unionsverlag)

In Mosambik stoßen verschiedene Welten aufeinander: die politische Vergangenheit des ehemaligen Koloniallandes und postkommunistischen Staates, die Konflikte der Gegenwart und zeitlose, mythische und magische Geschichten. In einem Altersheim in der Provinz, wo ein Todesfall aufgeklärt werden soll, versucht Inspektor Izidine Naíta Klarheit in dem Gespinst der geheimnisvollen Aussagen der Bewohner zu gewinnen. Im Schatten des Frangipanibaums auf der Terrasse über dem Meer lauscht er allabendlich ihren merkwürdigen Geschichten. Dabei taucht er immer tiefer in ihre fantastische Welt ein und sieht sich zugleich auch mit der politischen Vergangenheit des Landes konfrontiert. Mia Coutos sprachgewaltiger und poetischer Roman Unter dem Frangipanibaum über Afrika, seine Mythen und deren Bedrohung in einer modernen Welt, der im Unionsverlag erschienen ist, nimmt den Leser in faszinierende Bilderwelten mit, in flirrende Hitze und ans Meer.

Mia Couto, 1955 als Sohn portugiesischer Einwanderer in Beira in Mosambik geboren, gehört zu den herausragenden Schriftstellern des portugiesisch-sprachigen Afrika. Mehrere Jahre war er als Journalist und Chefredakteur der Zeitungen Tempo und Notícias de Maputo tätig, heute arbeitet er als Umweltbiologe. Seit 1983 veröffentlicht er Romane, Erzählungen und Gedichte. Für sein Werk wurde Couto mehrfach ausgezeichnet, darunter 1991 in Mosambik mit dem Nationalpreis für Literatur. Mia Couto lebt in Mapu.

Unter dem Frangipanibaum von Mia Couto ist im Unionsverlag erschienen.

(JK 12/01/08)

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