Ron Leshem: Wenn es ein Paradies gibt (Rowohlt Berlin)

Eine universelle Geschichte von Angst und Überleben, einen Schlüsselroman zum Nahostkonflikt hat Ron Leshem mit seinem Buch Wenn es ein Paradies gibt geschrieben, das bei Rowohlt Berlin erschienen ist. Wie kann ein Krieg zu Ende gehen, ohne dass ein Frieden folgt? Es ist das Frühjahr 2000, eine der letzten israelischen Einheiten steht im Südlibanon, in der Festung Beaufort: ein paar Dutzend junge Männer und der erst 22jährige Offizier Liraz. Die Jungs kommen frisch aus den Tel Aviver In-Lokalen, haben den Kopf voller Sex & Drugs und noch keine Ahnung, dass es ans Sterben geht. Wenn es ein Paradies gibt, sieht es genau so aus - wenn es eine Hölle gibt, fühlt sie sich genau so an, damit erklärt ihnen Liraz die Festung Beaufort: was es heißt, ohne militärische Aufgabe nur noch auf den eigenen Rückzug zu warten, in atemberaubender Landschaft, unter Dauerbeschuss durch die Hizbollah. Wie es sich aber anfühlt, wenn der vermeintlich letzte Soldat eines Krieges stirbt, und es ist ausgerechnet der Typ neben dir, das müssen sie selbst erfahren. Und auch, dass auf den letzten noch ein allerletzter Toter folgen kann. Ron Leshem erzählt eine Geschichte von Helden, die gar keine sein wollen, von Angst, Freundschaft und dem Traum von einem wilden Leben. Er hat einen packenden, schnellen, sprachlich meisterhaften Roman geschrieben: eine erhellende Innenschau aus Israels Armee, ein beunruhigendes Buch über den Nahen Osten.

Der israelische Autor Ron Leshem wurde 1976 geboren. Für seinen Roman Wenn es ein Paradies gibt erhielt er 2006 den Sapir Preis für Literatur und den Yitzhak Sadeh Preis für Militärliteratur. 2007 wurde der Roman für den Film Beaufort adaptiert und erhielt eine Oscar-Nominierung. Ron Leshem arbeitete als Journalist und Herausgeber israelischer Zeitungen wie Yedioth Ahronoth von 1998 bis 2002 und Ma’ariv von 2002 bis 2006.

Wenn es ein Paradies gibt von Ron Leshem ist bei Rowohlt Berlin erschienen.

(JK 05/04/08)

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