In seinem achten Fall wird Kommissar Erlendur in Arnaldur Indriðasons Krimi Kälteschlaf, der bei Lübbe erschienen ist, mit übersinnlichen Phänomenen konfrontiert - und mit spukartigen Erinnerungen an seine Kindheit.An einem kalten Herbstabend wird an Islands geschichtsträchtigem See von Þingvellir die Leiche einer jungen Frau gefunden. Auf den ersten Blick ein Selbstmord, doch Kommissar Erlendur wird misstrauisch, als ihm der Mitschnitt einer Séance zugespielt wird. Kurz vor ihrem Tod hatte sich die Frau an ein Medium gewandt. Trotz seiner tiefen Skepsis gegenüber spiritistischen Praktiken geht Erlendur den Hinweisen nach und rührt dabei an ein gut gehütetes Familiengeheimnis, das die Jugend dieser Frau überschattet hat. Kann Erlendur ohne die Hilfe von Sigurdur Óli und Elinborg herausfinden, weshalb das Leben dieser Frau ein so tragisches und abruptes Ende nahm?
Indriðason schafft es auch im achten Fall die Figur des Kommissar Erlendurs erfolgreich weiterzuführen. Überlegt, nicht aus der Ruhe zu bringen und hartnäckig nachfassend, so mögen die Leser ihren Krimihelden. Ein skurriler Fall mit Nebenschauplätzen im hohen Norden – und die Serie um Erlendur hat nichts an ihrem Charme eingebüßt.
Arnaldur Indriðason, 1961 geboren, graduierte 1996 in Geschichte an der University of Iceland und war Journalist sowie Filmkritiker bei Islands größter Tageszeitung Morgunbladid. Heute lebt er als freier Autor mit seiner Familie in Reykjavik und veröffentlicht mit sensationellem Erfolg seine Romane. 1995 begann er mit Erlendurs erstem Fall, weil er herausfinden wollte, ob er überhaupt ein Buch schreiben könnte. Seine Krimis belegen allesamt seit Jahren die oberen Ränge der Bestsellerlisten.
(JK 10/09)
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