James Hamilton-Paterson: Heilige der Trümmer (Klett-Cotta)

Der neue Roman von James Hamilton-Paterson Heilige der Trümmer, erschienen bei Klett-Cotta, ist wie seine Fans ihn lieben: sarkastisch, witzig und originell.

Gerald Samper hat genug vom Schreiben erstklassiger Biographien über drittklassige Sportler. Nachdem auch noch sein Haus in der Toskana zerstört ist, wendet er sich einer ihm angemesseneren Kunstform zu: einer Oper über Lady Di.

Der Erfolg seiner neuesten kulinarischen Invention ist fraglich: Nach dem Genuss einer Feldmaus-Vorspeise verstirbt ein britischer Adliger bei einem Dinner im Freundeskreis. Grund genug für Gerald Samper, von Beruf Ghostwriter, sich beleidigt in die Toskana zurückzuziehen. Wo einst sein Haus stand, das einem Erdrutsch zum Opfer fiel. Dort widmet er sich nicht nur dem Libretto einer Oper, sondern ebenso hingebungsvoll der Vermarktung eines aufblühenden Lady-Diana-Kultes. Auch im dritten Teil der Samper-Reihe gelingt Hamilton-Paterson eine rabenschwarze Komödie über launische Künstler, moderne Heilige und fragwürdiges Essen. Und nichts für schwache Nerven.

James Hamilton-Paterson nimmt in seinem neuen Buch den Kult um Princess Diana aufs Korn und dies mit einer gehörigen Portion schwarzen britischen Humors. Makaber fliegen die Spitzen nur so durch den Roman, gejagt von exzentrischen Einfällen – eine turbulente Komödie mit großem Unterhaltungswert.

James Hamilton-Paterson, 1941 in London geboren, Oxfordabsolvent und Mitglied der Royal Geographical Society, renommierter Journalist, Sachbuchautor, Lyriker und Romancier, schreibt u. a. für die Sunday Times, das Times Literary Supplement und für die Schweizer Weltwoche. Er lebt als freier Schriftsteller in Italien und auf den Philippinen.

Heilige der Trümmer von James Hamilton-Paterson ist bei Klett-Cotta erschienen.
(JK 10/09)

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