Lang ersehnt und heiß erwartet ist der neue Roman von Frank Schätzing, er heißt Limit und ist bei Kiepenheuer & Witsch erschienen.Mai 2025: Die Energieversorgung der Erde scheint gesichert, seit die USA auf dem Mond das Element Helium-3 fördern. Bahnbrechende Technologien des Konzerngiganten Orley Enterprises haben die Raumfahrt revolutioniert, in einem erbitterten Kopf-an-Kopf-Rennen versuchen Amerikaner und Chinesen, auf dem Trabanten ihre Claims abzustecken. Während der exzentrische Konzernchef Julian Orley mit einer Schar prominenter Gäste zu einer Vergnügungstour ins All aufbricht, soll Detektiv Owen Jericho, den eine unglückliche Liebe nach Shanghai verschlagen hat, die untergetauchte Dissidentin Yoyo ausfindig machen. Was nach Routine klingt, ist tatsächlich der Auftakt zu einer alptraumhaften Jagd von China über Äquatorialguinea und Berlin bis nach London und Venedig. Denn auch andere interessieren sich für Yoyo, die offenbar im Besitz streng gehüteter Geheimnisse und ihres Lebens nicht mehr sicher ist. Jericho muss sich mit der bildschönen, aber ziemlich anstrengenden Chinesin zusammentun, um den phantomgleichen Gegnern auf die Spur zu kommen. In einer Zeit, in der multinationale Konzerne der Politik zunehmend das Zepter aus der Hand nehmen, führen beide einen verzweifelten Kampf ums Überleben, gehetzt von einer Übermacht hochgerüsteter Killer. Die Suche nach den Drahtziehern führt mitten hinein in die Wirren - und zum Mond, auf dem sich Orleys Reisegruppe unvermittelt einer tödlichen Bedrohung gegenüber sieht.
Niemand erwartet von Frank Schätzing literarische Höhenflüge, denn die sucht man vergeblich auch in seinem neuen Buch. Was Schätzing jedoch unbestritten kann, ist spannende und packende Unterhaltungsliteratur zu schreiben. Wer auf Breitwandkino im Buchformat steht, der wird bei Schätzing vollends belohnt. Es ist auch wieder seine Technikversessenheit und die in eine gelungene Verbindung mit hochaktuellen Fragen zu bringen, die sich lohnen durch mehr als 1300 Seiten zu lesen. Wer allerdings schon bei seinem Erfolg Der Schwarm nur mühsam durch die detaillierten wissenschaftlichen Exkurse gekommen ist, dem wird es bei Limit nicht besser ergehen. Wer diese Art Literatur liebt, wird auch Frank Schätzing neues Opus Limit lieben und durch eine spannende Geschichte belohnt – jedoch auf mehr als 1300 Seiten!
Frank Schätzing, geboren 1957 in Köln, studierte Kommunikationswissenschaften, war Creative Director in internationalen Agenturen-Networks und ist Mitbegründer der Kölner Werbeagentur Intevi. Anfang der Neunziger begann er, Novellen und Satiren zu schreiben und veröffentlichte 1995 den historischen Roman Tod und Teufel. Nach zwei weiteren Romanen und einem Band mit Erzählungen erschien 2000 der Bestsellerroman Lautlos, ein politischer Thriller über den Weltwirtschaftsgipfel 1999. Im Frühjahr 2004 erschien sein Roman Der Schwarm. Das Buch hat seit Erscheinen eine Gesamtauflage von 3,8 Millionen Exemplaren erreicht und wurde weltweit in 27 Sprachen übersetzt. Die Filmrechte wurden von Hollywood erworben, von Uma Thurman sowie Ica & Michael Souvignier. 2004 erhielt Frank Schätzing den Corine-Preis und 2005 den Deutschen Science-Fiction-Preis. Frank Schätzing lebt und arbeitet in Köln.
(JK 12/09)
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