Peter Murphy: Ich, John (Suhrkamp)

Pete Murphys Roman Ich, John, erschienen bei Suhrkamp, kombiniert einen hypnotischen Erzählstrom mit der unheimlichen Stimmung eines Tim-Burton-Films.

John Devine würde am liebsten abhauen. Raus aus Kilcody, dem irischen Provinznest, weg von seiner ewig besorgten, kettenrauchenden Mutter Lily, die ihn mit morbiden Bibelsprüchen erzieht. Doch dann tritt Jamey Corboy in sein Leben, ein Jahr älter, mehr Stil als ganz Kilcody zusammen, Rimbaud in der Manteltasche und gute Beziehungen zu finsteren lokalen Gangstern. Mit einem Mal ist Johns Leben voller Möglichkeiten – und voller Abgründe.

Der Debütroman von Pete Murphy ist durchweg gelungen. Es ist weniger die Handlung, die einen in Bann zieht als mehr die Stimmung, in der der Held agiert und wie er durcheinander gerät. Die Story hat Ecken und Kanten mit sogar komischen Abschnitten. Der Leser wird in die miefige Provinzwelt versetzt und die hallt noch nach, wenn man das Buch schon lange weggelegt hat.

Peter Murphy ist Musikjournalist und lebt in Dublin. Ich, John ist sein erster Roman.

Ich, John von Peter Murphy ist bei Suhrkamp erschienen
(JK 11/09)

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