Ein Buch voll Liebe, Lust und Drama ist die Autobiographie Rote Teppiche und andere Bananenschalen des englischen Schauspielers Rupert Everett, die im Gustav Kiepenheuer Verlag erschienen ist.Wie lange braucht Sharon Stone, um einen homosexuellen Mann in einen heterosexuellen zu verwandeln? „Fünf Minuten“, erklärt sie Rupert Everett. - Aber manchmal auch nur zehn Sekunden, um aus einem Hetero einen Homo zu machen. Everetts Geschichte beginnt mit einer wohlbehüteten Kindheit auf einem hochherrschaftlichen Anwesen, führt hinter die düsteren Mauern englischer Internate – und schneller als gewollt wieder hinaus –, über die glitzernden Tanzflächen der Nachtclubs von Paris und London bis auf die roten Teppiche Hollywoods.
Rupert Everett lässt uns hinter die glitzernde Kulisse Hollywoods blicken und plaudert aus dem Nähkästchen. Was man schon hinter vorgehaltener Hand möglicherweise gehört hat, wird hier ausgeplaudert. Das hat Rupert Everett einige Freundschaften gekostet, unter anderem die von Madonna. Es ist schon köstlich und sprachlich hochwertig wie gut Rupert Everett diese Geschichtchen erzählen kann. Auch die traurigen vom Verlust von Freunden durch Aids oder aber die traurigen vereinsamten Helden der Glitzerstadt. Bei all den Geschichten hat man zwar das Gefühl viel Klatsch erfahren zu haben, aber interessanterweise schafft es Rupert Everett tiefere Einblicke in seine Person dem Leser vorzuenthalten und sich damit aus der Affäre zu ziehen, was ihm von meiner Seite allerdings noch mehr Achtung einbringt, denn das ist dann wirklich in einem solchen Buch hohe Kunst.
Rupert Everett, geboren 1959 in Norfolk, Großbritannien, in einer Familie der britischen Upperclass aufgewachsen, nach Bildungsaufenthalt in strengem Benediktinerkloster und Rausschmiss aus der Schauspielschule erfolgt eine Karriere als Theater- und Filmschauspieler. Bekannt durch Die Hochzeit meines besten Freundes oder Ein perfekter Ehemann und viele andere Filme.
(JK 12/09)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen