
Von der von Maurizio de Giovanni auf vier Bände angelegten Reihe mit dem reichen, adligen und melancholischen Commissario Ricciardi aus dem Neapel der Dreißiger Jahre, ist jetzt der zweite Band Der Frühling des Commissario Ricciardi bei Suhrkamp als Taschenbuch erschienen.
Eine Wahrsagerin wird brutal ermordet aufgefunden – auf den Lippen ein altes neapolitanisches Sprichwort. Doch diesmal scheint Commissario Ricciardis Gabe, die letzten Gedanken der Toten zu hören, ihm nicht weiterzuhelfen.
Es wird Frühling in Neapel. Der Südwind trägt einen Hauch von Blütenduft in die vom Faschismus beherrschte Stadt. Carmela Calise aber wird diesen Frühling nicht mehr erleben. Die Wahrsagerin und Geldverleiherin wird tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Die Liste derer, die sich von ihr die Karten legen ließen und ihr Einblick in ihr Innerstes gewährten, ist lang. Und sie führt Commissario Ricciardi bis in die höchsten Kreise der Stadt. Als klar zu sein scheint, dass die Calise von einem ihrer Schuldner umgebracht wurde, ist Ricciardi der einzige, der daran zweifelt. Die letzten Worte der Toten im Ohr, ermittelt er weiter.
Wie schon beim vorhergehenden Band im Winter so wird auch im Frühling der Commissario mit seiner Eingabe gefordert. Wieder ist ein charmanter Krimi herausgekommen, der mit seinen leisen Tönen besticht und einem Kommissar, der mit seiner Melancholie einen ganz eignen Charakterkopf darstellt.
Maurizio de Giovanni wurde 1958 in Neapel geboren, wo er bis heute lebt.
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