
Der neue Roman Imperial Bedrooms von Bret Easton Ellis, erschienen bei Kiepenheuer & Witsch, ist ein Wiedersehen mit alten Freunden, die längst ärgste Feinde geworden sind.
Der gefeierte Drehbuchautor Clay kehrt nach fünfundzwanzig Jahren nach Los Angeles zurück. Seine Freunde, mittlerweile alle Mitte vierzig, scheinen etabliert, doch hinter der schicken Fassade herrschen immer noch Neid, Feindschaft und Verrat…
Fünfundzwanzig Jahre war Clay, der schon in Ellis’ Debütroman Unter Null eine Hauptrolle spielt, nicht mehr in Los Angeles, doch jetzt muss er zurück in die Stadt seiner Kindheit und Jugend, um einen neuen Film zu promoten. Gleich auf der ersten Party trifft er, der gefeierte Drehbuchautor, auf seine alten Freunde: seine Ex-Freundin Blair, die mit Trent eine nicht sehr glückliche Ehe führt und die damalige Trennung offensichtlich immer noch nicht verdaut hat, den Exdealer Rip, der nach zahlreichen Faceliftings bis zur Unkenntlichkeit entstellt ist, und auf Julian, der nach mehreren Entziehungskuren endlich clean scheint. Keiner freut sich so recht, dass Clay wieder auftaucht, und sehr schnell zeigt sich, dass hinter der freundlichen Fassade alle einander zutiefst misstrauen: Die alten Geschichten und Ressentiments verbinden sich mit neuen Verdachtsmomenten zu einer dichten Atmosphäre der Paranoia und Angst.
So fühlt sich Clay von einem Auto verfolgt und ist sich sicher, dass jemand in seiner Abwesenheit seine Wohnung aufsucht. Dass seine neue Freundin Rain nur mit ihm zusammen ist, weil sie sich die Hauptrolle in einem seiner Filme verspricht, ist völlig offensichtlich. Doch als ein Mann tot aufgefunden wird, merkt Clay, dass der Alptraum weitergeht, dem er für immer entfliehen wollte…
25 Jahre nach Unter Null zeigt Bret Easton Ellis in diesem Roman, wie die hedonistische Gesellschaft der Achtziger heute lebt. Er lässt seine Figuren wieder auferstehen, nur um zu zeigen, dass sich eigentlich nichts geändert hat. Sie sind die gleichen kalten und verstörten Charaktere. Die narzistischen Helden von damals haben sich nicht wirklich weiter entwickelt.
Bret Easton Ellis Roman hat es in der Kritik nicht leicht. Die ihm vorwirft, dass ihm nichts Neues gelungen ist, keine neuen Erkenntnisse. Aber ist es nicht genau das, was uns Bret Easton Ellis mit seinem neuen Werk gerade sagen will? Es ist der gleiche Tanz auf dm Vulkan, die Menschen haben sich nicht geändert. Die Kälte und Erbarmungslosigkeit hält an und keine Läuterung in Sicht,.
Bret Easton Ellis, 1964 in Los Angeles geboren, schrieb als Student den Erfolgsroman Unter Null, zu dem der neue Roman Imperial Bedrooms die Fortsetzung darstellt . Mit American Psycho avancierte er zu einem der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller der Gegenwart. Er lebt in Los Angeles und New York City.
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