Hansjörg Schneider: Hunkeler und die Augen des Ödipus (Diogenes)

Im neuen Fall des Kult-Kommissars Hunkeler gibt es dieses Mal ein havariertes Hausboot auf dem Rhein, einen verschwundenen Intendanten, einen handfesten Theaterskandal, eine unwahrscheinliche Liebe und ein paar alte Rechnungen. Peter Hunkeler vom Kriminalkommissariat Basel ermittelt. Mit Hunkeler und die Augen des Ödipus hat Hansjörg Schneider allerdings den letzten Fall des Basler Kommissars geschrieben. Erschienen ist der Krimi wieder bei Diogenes.

Wo steckt der Theaterdirektor Bernhard Vetter? Sein Hausboot ist herrenlos beim Stauwehr von Märkt aufgefunden worden, von ihm selbst fehlt jede Spur. Und das wenige Tage, nachdem eine Inszenierung von „König Ödipus“ in Basel die Gemüter erhitzt hat – so sehr, dass eine Dame aus der feinen Gesellschaft dem Regisseur des Stücks mit ihrem Granatring zwei Zähne ausgeschlagen hat. Die Presse überschlägt sich mit Spekulationen: Liegt der Intendant auf dem Grund des Rheins? War es die Rache des Bürgertums an einem kompromisslosen Theatermann? Peter Hunkeler, Kommissär des Kriminalkommissariats Basel, steht sechs Wochen vor der Pensionierung. Aber ist er bereit, von der Bühne abzutreten? Mit gemischten Gefühlen taucht er ein ins Theatermilieu, zu dem er als junger Mann selbst gehört hat. Er begegnet alten Bekannten wieder, die alle mit dem Theaterdirektor eine Rechnung offen haben. Und gerät in die schillernde Halbwelt des Basler Rheinhafens, in das Niemandsland zwischen der Schweiz, Deutschland und Frankreich, wo ganz andere Mächte Regie führen.

Hunkeler ist eine Kultfigur und so stehen seine zu lösenden Fälle nicht unbedingt im Vordergrund dieser Reihe. Es ist daher nicht die packende Action anzutreffen, sondern es dreht sich mehr um Charaktere und Lokalkolorit. So manch intellektueller Diskurs wird nicht gescheut. Nun steht dem Hunkeler im vorliegenden Buch die Pensionierung bevor und es heißt langsam aber sicher Abschied nehmen.

Hansjörg Schneider, geboren 1938 in Aarau, ist Autor von Theaterstücken, Romanen und Erzählungen. Nach dem Studium der Germanistik und einer Dissertation arbeitete er unter anderem als Lehrer und Journalist. Mit seinen Theaterstücken ist er einer der meistaufgeführten deutschsprachigen Dramatiker, mit seinen Hunkeler-Krimis steht er regelmäßig auf der Schweizer Bestsellerliste. Hansjörg Schneider wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter 2005 mit dem Friedrich-Glauser-Preis. Er lebt als freier Schriftsteller in Basel und im Schwarzwald.

Hunkeler und die Augen des Ödipus von Hansjörg Schneider ist bei Diogenes erschienen.
(JK 10/10)

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