Jo Nesbø: Headhunter (Ullstein)

Dieses Mal ist es nicht die Kultfigur Harry Hole, den Jo Nesbø in seinem neuen bei Ullstein als Taschenbuch erschienenen Krimi Headhunter ins Rennen schickt. Es ist sogar genau das Gegenteil, ein Mensch auf Erfolg gebürstet.

Roger Brown genießt als Headhunter in Wirtschaftskreisen einen exzellenten Ruf. Was niemand weiß: Er raubt seine Klienten aus, bringt sie um ihre Kunstwerke.

Auf einer Vernissage lernt Brown den Holländer Clas Greve kennen. Greve scheint ihm die perfekte Besetzung als Geschäftsführer eines GPS Unternehmens. Die Männer kommen ins Geschäft, und so erfährt Brown, dass Greve einen lange verloren geglaubten Rubens besitzt. Am nächsten Tag stiehlt Brown das wertvolle Gemälde. Doch Greve erweist sich als hartnäckiger Gegner. Eine gnadenlose Verfolgungsjagd beginnt.

Jo Nesbø ist ein begnadeter Erzähler. Seine Krimis sind mitreißend und als Leser verfällt man der Geschichte bis zur letzten Seite. Dies ist in seinem neuen Buch nicht anders. Sein reduzierter Stil, die logisch durchdachten Plots sind ein Genuss. Ständige überraschende Wendungen geben der Geschichte eine immense Geschwindigkeit. Ähnlichkeiten mit dem Werk Quentin Tarrantinos sind gewollt und unterstützen raffiniert die turbulente Action. Ein bemerkenswertes Schlaglicht zu diesem Buch Nesbøs ist, dass sämtliche Einnahmen aus Headhunter in eine von Jo Nesbø gegründete Stiftung fließen, die den Analphabetismus bei Kindern bekämpft.

Jo Nesbø, 1960 geboren, ist Ökonom, Schriftsteller und Musiker. Neben vielen anderen Auszeichnungen wurde er 2010 in den USA für den Edgar Award nominiert. Inzwischen ist er einer der erfolgreichsten Autoren weltweit. Jo Nesbø lebt in Oslo

Headhunter von Jo Nesbø ist bei Ullstein als Taschenbuch erschienen.
(JK 09/10)

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