Chika Unigwe: Schwarze Schwestern (Tropen)

Bei Tropen ist das Buch Schwarze Schwestern der nigerianischen Autorin Chika Unigwe erschienen. Es ist der Bericht aus dem Prostituierten-Milieu, in dem Migrantinnen aus Afrika nach ihrer Ankunft in Europa reinrutschen.

Sie hofften auf ein besseres Leben – und erlebten die Hölle! Chika Unigwe erzählt das Schicksal von vier nigerianischen Frauen, die ins Paradies wollen und als Prostituierte in einem europäischen Rotlichtviertel landen. Und sich dort durch ein großes Unglück unverhofft näherkommen.

Sisi, Ama, Efe und Joyce sind jung und wissen nicht weiter. In der Hoffnung auf ein besseres Leben lassen sie sich nach Europa schleusen. Dort verkaufen sie Abend für Abend ihre Körper. Unter der harschen Aufsicht einer Zuhälterin teilen sie eine Wohnung, und jede versucht, angesichts der täglichen Demütigungen ihre Würde zu wahren. Als Sisi, die Verschlossenste unter ihnen, ermordet wird, beginnen die übrigen einander ihr Leben zu erzählen. Eine bewegende Geschichte über die Verheißungen Europas, verlorene Illusionen und den Trotz der Selbstachtung. Lebendig und direkt, durchdrungen von der vitalen Kraft afrikanischer Erzähltraditionen.

Chika Unigwe recherchierte für ihren Roman unter den afrikanischen Prostituierten in Antwerpen. Ihre aufwühlenden Erlebnisse hat sie in ihrem Buch verarbeitet. Es ist kein feministischer Roman sondern deckt die gnadenlosen Machenschaften auf, denen die afrikanischen Frauen ausgeliefert sind. Das Buch berührt und macht nachdenklich.

Chika Unigwe, 1974 in Nigeria geboren, lebt heute im belgischen Turnhout. Sie ist promovierte Literaturwissenschaftlerin und hat für ihre bisherigen literarischen Veröffentlichungen zahlreiche Preise gewonnen. Schwarze Schwestern ist ihr erster Roman in deutscher Sprache.

Schwarze Schwestern von Chika Unigwe ist bei Tropen erschienen.
(JK 12/10)

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