
Premierenlesung
Literaturhaus Hamburg
Dienstag, 1.3.2011 20.00 Uhr
Schwanenwik 38, 22087 Hamburg
Eintritt: 4 - 8 Euro
Wolfgang Schömel liest aus seinem Roman Die große Verschwendung, der bei Klett-Cotta erschienen ist, Sigrid Löffler moderiert.
Nein, nein, natürlich ist das kein Schlüsselroman … obwohl Die große Verschwendung von einem grünalternativen Wirtschaftssenator handelt, der zur Regierungsmannschaft einer norddeutschen Hansestadt gehört. Nein, selbstverständlich ist das kein Enthüllungsroma… obwohl sein Schutzumschlag ein Gebäude zeigt, das in ganz unverfremdeter Weise an das epochale Projekt der Hamburger Elbphilharmonie erinnert, und obwohl sein Verfasser seit 1989 als Literaturreferent der Freien und Hansestadt Hamburg wirkt.
Georg Glabrecht, so heißt der Protagonist in Wolfgang Schömels Roman Die große Verschwendung – ein Mann, der es zu etwas gebracht hat und mit dem nötigen Sarkasmus und Selbsthass ein Renommiervorhaben voranbringt, das seine Wahlheimat zu einem Sydney des Nordens machen soll. Eine von Größenwahn geprägte „Maritime Erlebniswelt” nebst angeschlossener „Maritimer Oper” soll im Hafen errichtet werden, und obschon Glabrecht mit den Worthülsen seiner Umgebung wenig anzufangen weiß, müht er sich, die notwendigen Sponsoren und Geldgeber an Land zu ziehen. Zwischen seinen Reisen und Senatssitzungen findet Glabrecht genügend Zeit, über seinen an Attraktivität verlierenden Körper und seine darniederliegende Ehe zu räsonieren – bis er die Bekanntschaft der markant jüngeren Adriana macht, die für die dubiose Nordic Urban Development arbeitet. Wie das alles – die Liebe, die Politik, die Larmoyanz – zusammenhängt, davon berichtet Wolfgang Schömels komisch-ernster Roman, der natürlich kein Schlüsselroman ist … obwohl …
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