Teresa de Sio am 15.3.2011 zu Gast im Literaturhaus Hamburg

Literaturhaus Hamburg

Dienstag, 15.03.2011 20.00 Uhr

Schwanenwik 38, 22087 Hamburg

Eintritt: 6 – 10 Euro

Teresa de Sio liest aus ihrem Roman Lass den Teufel tanzen, erschienen bei Edition Elke Heidenreich im Verlag C. Bertelsmann, und singt zur Gitarre. Viktoria von Schirach liest die deutschen Texte und moderiert.

Elke Heidenreich beschreibt den Roman als „eine Kriminal- und Familiengeschichte aus einem süditalienischen Dorf – voller Magie und Geheimnis.”

In Italien kennt Teresa De Sio jedes Kind. Die Neapolitanerin ist eine der bekanntesten Singer-Songwriterinnen ihres Landes (unvergessen und oft gecovered: Voglia e turnà von 1982). Dass sie nicht nur die Liedform beherrscht, sondern ihre Gedanken auch einen Roman tragen, beweist ihr Debüt Lass den Teufel tanzen.

„Il sud” – der Süden, das ist ein wiederkehrendes Motiv im gesamten künstlerischen Werk der De Sio: Das „napoletano” ihrer Songtexte, die Annäherung an die „canzoni popolari” Apuliens und dann die Tarantella, die in ihrer theatralen Musikinszenierung „Craj” (2005 ausgezeichnet beim Filmfestival in Venedig) die Hauptrolle spielt. Ein Motiv, dass sie in Lass den Teufel tanzen wieder aufnimmt. Der Roman spielt in den fünfziger Jahren im „Salento”, im Stiefelabsatz also, wo man in den archaisch anmutenden Dorfgemeinschaften noch an Teufelsaustreibungen glaubt: „Wenn die Spinne dich beißt und dir das Leben vergiftet, dann kannst du das Gift nur loswerden, wenn du tanzt.”

In der Nacht des Karnevalssamstags 1956 wird der Gutsherr Narduccio Greco vergiftet aufgefunden. Der Verdacht fällt auf die zwölfjährige Tagelöhnertochter Archina, ein unzugängliches Mädchen, das, da sind sich die Dorfbewohner einig, vom Teufel besessen ist. Mit ihrer Schwester stellt sie allerlei Kräutertränke her, darunter die hochgiftige Stramunella. Man munkelt, Narduccio habe sich an ihr vergangen und sei aus Rache getötet worden. Doch was passierte wirklich in jener Nacht? Mit ungeheurer Sprachgewalt und eindringlichen Bildern schildert Teresa De Sio Archinas Schicksal im Netz von Aberglauben, Lügen und Intrigen – so farbig und lebensprall, dass der Leser sofort in ihren Bann gerät.

Lass den Teufel tanzen von Teresa de Sio ist bei Edition Elke Heidenreich im Verlag C. Bertelsmann erschienen.
(JK 03/11)

Keine Kommentare: