
Einen historischer Abenteuerroman, der auf Amrum beginnt und bis nach Nordafrika reicht, hat Udo Weinbörner mit seinem bei Horlemann erschienen Buch Der General des Bey, das abenteuerliche Leben des Amrumer Schiffsjungen Hark Olufs geschrieben.
Anno 1724 vor der englischen Küste: Algerische Piraten kapern die Dreimastbark „Hoffnung“. Unter den Gefangenen ist der 15-jährige Schiffsjunge Hark Olufs aus Amrum. Auf dem Sklavenmarkt von Algier wird er mehrfach verkauft, bis er als Kaffeeschenker am Hof des Bey von Constantine auf sich aufmerksam machen kann. Doch Intrigen und Gewalt setzen dem Jungen zu. Trotz aller Widrigkeiten ergreift er die Chance zu einer rasanten Karriere, die ihn binnen weniger Jahre zum Schatzmeister des Bey und zum General und Oberbefehlshaber der Kavallerie aufsteigen lässt. Gerade 20 Jahre alt führt er Kriege, pilgert von Glaubenskonflikten gequält mit dem Bey in einer riesigen Karawane nach Mekka und gewinnt schließlich in einer aussichtslosen Situation eine Schlacht gegen den Dey von Tunis und damit seine Freiheit. Nach zwölf Jahren kehrt Hark Olufs als reicher Mann nach Amrum zurück, aber er lässt auch Frau und Kinder und ein ungewöhnliches, reiches Leben in Constantine hinter sich.
Nach seinem Erfolg mit Schiller. Der Roman gelingt es Udo Weinbörner erneut meisterhaft, eine wahre Lebensgeschichte packend zu erzählen und damit zugleich die Konflikte der Gegenwart zu beschreiben. Sein Roman ist hautnah am harten Leben der Seeleute an Bord, taucht ein in die Schrecken eines Sklavenlebens und in die Faszination einer fremden Kultur. Piraten, Kriegsgräuel, brutale Herrscher, die dennoch zur Vaterfigur werden, der gelebte Konflikt zwischen Islam und Christentum.
Das Buch ist ein Abenteuerroman mit durch detaillierte Recherche zusammengetragenen Fakten, der sich aber auch nicht scheut, zarte Liebesgeschichten zu erzählen. Ein zutiefst menschlicher Roman über einen Amrumer Schiffsjungen, der sich die Hoffnung nicht nehmen ließ.
Udo Weinbörner 1959 in Plettenberg (Westfalen) geboren, lebt in Meckenheim bei Bonn. 1988 erschien sein Roman Der Froschkönig und 1989 sein Roman In Sachen Eva D. über die Lebensgeschichte einer zwangssterilisierten Frau im Nachkriegsdeutschland der 50er Jahre. Die Theaterfassung seines Romans In Sachen Eva D. wurde 1989 in einem Berliner Jugendtheater uraufgeführt. Von 1986 bis 1996 hat Weinbörner die „Bonner literarische Zeitung/BLitZ“ herausgegeben. 2005 erschien sein Buch Schiller. Der Roman. Er hat neben seinen belletristischen Arbeiten zahlreiche erfolgreiche Sachbücher veröffentlicht. Daneben hat er sich vor allem als Verfasser von Kurzhörspielen und Fachartikeln einen Namen gemacht.
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