Literaturhaus
Montag, 14.10.2013 19.30 Uhr
Schwanenwik
38, 22087 Hamburg
Eintritt:
7 – 12 Euro
Martin
Walser liest aus seinem neuen Roman Die
Inszenierung, der bei Rowohlt erschienen ist. Adam Soboczynski moderiert.
„Wir sind
eins. Das ist es überhaupt. Wir sind zu sehr eins. Also haben wir nichts
voneinander.“
Ein Mann
fällt von der Bühne, genauer: auf die Bühne. Der berühmte Theaterregisseur
Augustus Baum muss die Waffen strecken, vor übergehend zumindest. Bei der
Arbeit – er inszeniert Anton Tschechows Die
Möwe – erleidet er einen Schlaganfall und liegt fortan im Krankenhaus.
Während er von dort aus versucht, das Regieheft weiter in der Hand zu behalten,
gerät sein (Liebes-)Leben aus den Fugen: Zwischen ihm und der knapp dreißig
Jahre jüngeren Nachtschwester Ute-Marie entwickelt sich eine Leidenschaft, die
keine Rechtfertigung braucht. Doch da sind andere Beteiligte im Spiel:
Ute-Maries Freund Vinze und Augustus’ Ehefrau Gerda, die ihm allmorgendlich das
Müsli ans Krankenbett bringt und von Abhängigkeit und Wahn handelnde Bücher
schreibt.
Die Inszenierung ist ein fast klassischer Martin-Walser-Roman, einer, der thematisch in
manchem an Das dreizehnte Kapitel
anknüpft und gleichzeitig mit seinem nahezu ohne Erzählerstimme auskommenden
Wechselspiel von Rede und Widerrede ein Feuerwerk kaum zu besänftigender
Emotionen abbrennt. Und ein intertextuelles Kabinettstück liefert, das Martin
Walser und seinen Kollegen Tschechow im intensiven Dialog zeigt.
Die
Inszenierung von Martin Walser ist bei Rowohlt erschienen.
(JK 10/13)
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